Krieg gegen die Ukraine Selenskyj beginnt Europatour in London
Um weitere militärische Unterstützung einzuholen, hat der ukrainische Präsident Selenskyj in London eine Kurztour durch Europa begonnen. Morgen wird er in Berlin erwartet. In der Ukraine dauern die russischen Angriffe an.
Einen Tag vor seinem geplanten Besuch in Berlin ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu einem Treffen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer und NATO-Generalsekretär Mark Rutte in London eingetroffen. Starmer empfing den Ukrainer an der Türschwelle des Regierungssitzes 10 Downing Street.
Die Stippvisite in London ist Teil einer Reise durch mehrere europäische Hauptstädte, nachdem der eigentlich für Samstag geplante Ukraine-Solidaritätsgipfel in Ramstein verschoben wurde.
Anschließend reiste Selenskyj nach Paris weiter. Er wurde dort von dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron empfangen. Danach soll er nach Rom für einen Abendtermin mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni weiterreisen. Am Freitag steht nach Angaben des Vatikans eine Audienz bei Papst Franziskus auf der Agenda, bevor der ukrainische Präsident nach Berlin kommt.
Selenskyj will weitreichende Waffen
Bei der Tour durch die europäischen Hauptstädte dürfte es auch um weitere militärische Unterstützung für die Abwehr des russischen Angriffskriegs gehen. Selenskyj fordert zudem von den westlichen Verbündeten die Erlaubnis, weitreichende Waffen gegen Ziele auf russischem Territorium einsetzen zu dürfen.
In Berlin wird der Präsident nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier treffen.
Eigentlich wollte Selenskyj an dem für Samstag geplanten Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe von 50 verbündeten Staaten Kiews auf dem Luftwaffenstützpunkt in Ramstein (Rheinland-Pfalz) teilnehmen, zu dem US-Präsident Joe Biden geladen hatte. Biden hatte seinen Deutschland-Besuch aber wegen des Hurrikans "Milton" kurzfristig abgesagt. Der Gipfel wurde daraufhin auf unbestimmte Zeit verschoben.
Sieben Tote bei Angriff nahe Odessa
In der Ukraine sind währenddessen nach Behördenangaben bei einem russischen Raketenangriff auf Hafeninfrastruktur im Gebiet Odessa sieben Personen getötet worden, mehrere wurden verletzt. Der Angriff ereignete sich am Mittwochabend, zum genauen Ort des Angriffs gibt es keine Angaben.
In der südostukrainischen Industriestadt Krywyj Rih wurden zudem bei einem russischen Drohnenangriff mindestens zwei Menschen verletzt, als dort ein fünfstöckiges Wohnhaus beschädigt wurde.