Vereinte Nationen Sicherheitsrat kritisiert Angriffe auf UN-Soldaten
Nach dem israelischen Beschuss von Soldaten der UN-Friedenstruppe im Südlibanon haben sich die Vereinten Nationen besorgt gezeigt. Gleichzeitig erteilten sie israelischen Rückzugsforderungen eine Absage: Die Stellungen im Libanon würden gehalten.
Nach dem wiederholten Beschuss von Stellungen der UN-Friedenstruppen im Libanon (UNIFIL) hat sich der Weltsicherheitsrat besorgt über die Sicherheit der dort stationierten Blauhelmsoldaten gezeigt.
"Wir rufen alle Parteien dazu auf, die Sicherheit des Personals und der Einrichtungen von UNIFIL zu respektieren", sagte die Schweizer UN-Botschafterin Pascale Baeriswyl als amtierende Präsidentin des Sicherheitsrats im Namen aller 15 Mitglieder. "Wir erinnern daran, dass UN-Friedenssoldaten und UN-Liegenschaften niemals Ziel von Angriffen werden dürfen."
Keine Pläne für Abzug der Blauhelme
Der Leiter der UN-Friedensmissionen, Jean-Pierre Lacroix, erklärte zusätzlich, dass UNIFIL trotz israelischer Rückzugsforderungen ihre Stellungen im Libanon halten werde. "Die Entscheidung wurde getroffen, dass die UNIFIL trotz der Aufforderungen der israelischen Streitkräfte, die Stellungen in der Nähe der Blauen Linie zu räumen, auf ihren Positionen bleiben wird", gab Lacroix an. Diese Entscheidung gelte weiterhin und sei am Montag von UN-Generalsekretär António Guterres bestätigt worden.
Als "Blaue Linie" wird die im Jahr 2000 von der UNO zwischen dem Libanon und Israel festgezogene Demarkationslinie genannt.
Mehrere Angriffe auf UN-Stellungen im Libanon
In den vergangenen Tagen waren die Blauhelme im Libanon mehrmals unter Feuer geraten, mindestens vier Soldaten wurden dabei verletzt. Zudem durchbrachen israelische Panzer gewaltsam das Haupttor eines UN-Postens. Seit Jahrzehnten überwacht die UN-Mission das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Daran sind mehr als 10.000 UN-Soldaten aus mehr als 50 Ländern beteiligt, darunter auch die Bundeswehr.
Angesichts der Kämpfe zwischen den israelischen Streitkräften und der Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon äußerte der UN-Sicherheitsrat seine Besorgnis über zivile Opfer, die Zerstörung der Infrastruktur und die steigende Zahl an Binnenflüchtlingen. "Wir rufen alle Parteien dazu auf, das humanitäre Völkerrecht zu achten", sagte Sicherheitsratspräsidentin Baeriswyl.