Menschen halten auf einer Demonstration in Tel Aviv Schilder hoch.
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Krieg in Nahost ++ Tausende Israelis protestieren gegen Regierung ++

Stand: 07.04.2025 23:46 Uhr

In Israel haben erneut Tausende für ein Abkommen mit der Hamas zur Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen demonstriert. Die jemenitische Huthi-Miliz meldet Tote und Verletzte nach mutmaßlichen US-Angriffen.

Die wichtigsten Entwicklungen:

07.04.2025 • 23:46 Uhr

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US-Präsident Donald Trump hat erneut Anspruch auf den Gazastreifen erhoben. "Das ist ein unglaublich wichtiges Stück Grundbesitz", sagte er während eines Treffens mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Es wäre Trump zufolge eine "gute Sache", eine "Friedenstruppe wie die Vereinigten Staaten dort zu haben, die den Gazastreifen kontrolliert und besitzt".

Bereits Anfang Februar hatte Trump bei einer Pressekonferenz an Netanjahus Seite mit einer ähnlichen Aussage schockiert.

Trump erklärte nun, seit Jahren höre er "nur von Tötungen, der Hamas und Problemen" in dem Gebiet. Israel habe das "Grundstück am Meer" einst "besessen" und dann im Namen des Friedens abgegeben - doch das sei aus seiner Sicht gescheitert. "Ich verstehe nicht, warum Israel es jemals aufgegeben hat? Es gehörte Israel", sagte Trump. "Es hätte niemals, wirklich niemals abgegeben werden dürfen."

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach eigenen Angaben bei seinem Besuch im Weißen Haus mit US-Präsident Donald Trump über die Bemühungen um die Freilassung der noch in der Gewalt der militant-islamistischen Hamas verbliebenen Geiseln gesprochen. Sie arbeiteten an einem weiteren Deal, "von dem wir hoffen, dass er erfolgreich sein wird", sagte der israelische Regierungschef in Washington. Sie seien entschlossen, alle Geiseln zu retten und die Hamas im Gazastreifen zu vernichten.

Er habe mit Trump auch über dessen Plan gesprochen, Palästinenser aus dem Gazastreifen umzusiedeln, während das Gebiet neu aufgebaut werde. Netanjahu sprach von einer "kühnen" Vision.

Die pro-iranische Huthi-Miliz im Jemen hat nach eigenen Angaben eine israelische Militäranlage in der Region Tel Aviv und zwei US-Kriegsschiffe im Roten Meer angegriffen. Das Ziel in Israel sei mit einer Drohne, die zwei US-Zerstörer mit mehreren Raketen und Drohnen attackiert worden, sagte ein Sprecher der Miliz in einer Videobotschaft. 

Zuvor hatte die israelische Armee erklärt, eine sich aus dem Osten nähernde Drohne abgefangen zu haben, bevor sie in den israelischen Luftraum eindringen konnte. Die vom Iran finanzierte Huthi-Miliz hat seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden sowie Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen angegriffen. Der Huthi-Miliz geht es nach eigenen Angaben um "Solidarität mit den Palästinensern" im Gazastreifen.

US-Präsident Donald Trump hat direkte Gespräche zwischen den USA und dem Iran angekündigt. "Wir werden am Samstag ein sehr großes Treffen haben", sagte Trump und betonte, die Gespräche würden direkt und "fast auf höchster Ebene" zwischen den Ländern geführt. An anderer Stelle sagte er, die Gespräche liefen bereits. Trump äußerte sich am Rande eines Treffens mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Der iranische Präsident Massud Peseschkian hatte direkte Verhandlungen mit der US-Regierung zuletzt zwar abgelehnt, sich aber offen für einen indirekten Dialog gezeigt. Nach seinen Angaben hat Teheran über den Oman auf ein Schreiben Trumps geantwortet.

In Israel haben erneut viele Menschen für ein Abkommen mit der Hamas zur Freilassung der verbliebenen Geiseln in Gaza demonstriert. Der Protest richtete sich auch wieder gegen die Regierung von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Tausende versammelten sich Medienberichten und Augenzeugen zufolge im Zentrum der Küstenmetropole Tel Aviv.  Viele Demonstranten sprachen sich auch gegen die Fortsetzung des Gaza-Kriegs aus. "Wie viel Blut wird vergossen werden?" und "Beendet den Krieg" war unter anderem auf Plakaten zu lesen. Zu sehen waren auch wieder viele Poster mit den Gesichtern der noch immer von Islamisten im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.

Die Proteste richteten sich auch gegen die Entscheidung der israelischen Führung, den Chef des Inlandsgeheimdienstes Ronen Bar zu entlassen. Der Schin Bet ermittelt unter anderem gegen Vertraute Netanjahus wegen möglicher Beziehungen zu Katar. Das Golfemirat gehört neben Ägypten und den USA zu den Unterhändlern bei den indirekten Gesprächen mit der islamistischen Hamas, gilt aber auch als Unterstützer der Terrororganisation. Das Oberste Gericht setzte Bars Entlassung kürzlich mit einer einstweiligen Verfügung vorerst aus. Für morgen ist in der Angelegenheit eine Anhörung vor Gericht geplant.

Der Leiter der UN-Friedensmission UNIFIL im Libanon sieht Chancen auf langsame Fortschritte im Streben nach einem dauerhaften Waffenstillstand im Libanon. Das Kräfteverhältnis in dem Land habe sich nun deutlich verändert, sagte Generalleutnant Aroldo Lázaro Sáenz vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Es könne jedoch noch lange dauern, bis der Fortschritt sich einstelle. Ein innerer politischer Prozess könne vonnöten sein, um sich Schlüsselfragen wie dem Umgang mit Hisbollah-Kämpfern und anderen bewaffneten Gruppen zuzuwenden.

Angegangen werden müssten etwa auch die Frage nach militärischen Fähigkeiten "und ein politischer Weg zwischen dem Libanon und Israel, um Fragen der Souveränität und territorialen Integrität sowie der Grenzziehung zu klären", sagte er. Auch die Zustimmung des Libanons zum Einsatz der aus 10.000 Kräften bestehenden UNIFIL-Truppe sei wichtig. Um Desinformationen und Falschinformationen entgegenzutreten, müsse UNIFIL "ein starkes, faktenbasiertes Narrativ" entwickeln, damit es nicht zu Fehldeutungen wie etwa der komme, dass die UN-Mission im Auftrag Israels arbeite, eine verborgene Agenda verfolge und eine Besatzungsmacht sei.

Der Palästinensische Rote Halbmond (PRCS) hat den an dem Angriff auf Rettungskräfte im Gazastreifen beteiligten israelischen Soldaten eine absichtliche Tötung der Helfer vorgeworfen. Eine Autopsie der 15 Todesopfer habe ergeben, dass allen Opfern "mit der Absicht zu töten" in den "oberen Teil ihres Körpers" geschossen worden sei, sagte PRCS-Präsident Junis al-Khatib. Der Sprecher der israelischen Regierung, David Mencer, erklärte indes, unter den 15 Todesopfern des Angriffs seien sechs Kämpfer der radikalislamischen Hamas gewesen.

"Was haben Hamas-Terroristen in Rettungswagen gemacht?", sagte Regierungssprecher Mencer. Al-Khatib wies den Vorwurf zurück. Israel habe es "nicht ein einziges Mal in 50 Jahren geschafft zu beweisen, dass Mitarbeiter des Roten Halbmonds Waffen tragen oder benutzen", sagte er vor Journalisten in Ramallah im Westjordanland.

Der israelische Armeechef Ejal Samir ordnete eine "tiefergehende Untersuchung" des Vorfalls an. In einer ersten Untersuchung war die israelischen Armee zu dem Schluss gekommen, dass die Soldaten in der Annahme geschossen hatten, sich in Gefahr zu befinden. Die neue Untersuchung solle nun "allen Behauptungen" nachgehen, erklärte Samir. Der PRCS forderte jedoch eine internationale Untersuchung der Geschehnisse.

Die geplante Pressekonferenz von US-Präsident Donald Trump und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Anschluss an ein Treffen im Weißen Haus ist überraschend abgesagt worden. Das teilte ein Mitarbeiter des Weißen Hauses zunächst ohne Angabe von Gründen mit. Journalisten sollten aber den Beginn des Treffens der beiden im Büro des Präsidenten mitverfolgen können, wie mehrere Korrespondenten berichteten. 

Netanjahu befindet sich derzeit zu einem Besuch in Washington. Neben einem Gespräch im Oval Office, vor dem in der Regel eine kleine Gruppe ausgewählter Journalisten Fragen stellen darf, war ursprünglich für 20.30 Uhr MESZ (14.30 Uhr Ortszeit) die gemeinsame Pressekonferenz vorgesehen. Dabei hätten auch weitere Medienvertreter Gelegenheit gehabt, Fragen an beide Politiker zu richten.

Krankenhäuser im Gazastreifen haben nach Angaben des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums binnen 24 Stunden 57 Leichen aufgenommen. Die Menschen seien bei israelischen Angriffen getötet worden, hieß es. Weitere 137 Menschen seien verletzt worden.

Die Chefs der großen UN-Hilfsorganisationen haben an das Schicksal der abgeschnittenen palästinensischen Bevölkerung im Gaza-Streifen erinnert. Mehr als 2,1 Millionen Menschen säßen in der Falle, würden bombardiert und hungerten erneut, erklärten der UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher, die Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell und weitere Leiter am Montag in New York.

Die UN-Chefs appellierten an die Staats- und Regierungschefs der Welt, entschlossen zu handeln, um die Einhaltung des humanitären Völkerrechts zu gewährleisten. Seit über einem Monat seien keine kommerziellen oder humanitären Lieferungen mehr in das umkämpfte Palästinensergebiet gelangt. An den Grenzübergängen stapelten sich Lebensmittel, Medikamente, Treibstoff und andere lebenswichtige Güter.

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens zwölf Menschen getötet worden, darunter ein Journalist. In der Stadt Deir al-Balah wurden den Angaben zufolge mindestens sieben Menschen getötet, drei weitere bei einem Angriff in der Stadt Gaza.

Bei einem israelischen Angriff im Süden des Libanon ist nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums ein Mensch getötet worden. Wie die israelische Armee mitteilte, handelte es sich dabei um einen Kommandeur der islamistischen Hisbollah-Miliz, der für zahlreiche Angriffe auf den Norden Israels verantwortlich sein soll.

Nach übereinstimmenden Angaben ereignete sich der Angriff in der Ortschaft Taybe nahe der israelischen Grenze. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur berichtete, der Angriff sei "vor einer Motorradwerkstatt" erfolgt. 

Ein Journalist und zwei weitere Palästinenser sind am Montag bei einem israelischen Luftangriff im südlichen Gazastreifen getötet worden. Sanitäter und die örtliche Journalistengewerkschaft meldeten zudem, neun weitere Berichterstatter seien verletzt worden, als ein von Lokalmedien genutztes Zelt getroffen worden sei. Videoaufnahmen zeigten Menschen, die versuchten, Flammen in dem Zelt innerhalb des Geländes des Nasser-Krankenhauses in Chan Yunis am frühen Morgen zu löschen.

Reuters konnte das Video anhand der Position, Anordnung und Gestaltung nahegelegener Gebäude und Zelte verifizieren. Das Datum ließ sich durch Medienberichte und übereinstimmende Videos bestätigen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat vor einer Zwangsumsiedlung der Bevölkerung des Gazastreifens und einer Annexion des Gebiets durch Israel gewarnt. "Dies wäre eine Verletzung des Völkerrechts und würde die Sicherheit der gesamten Region bedrohen, auch die Sicherheit Israels", sagte Macron nach einem Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi in Kairo.

Weiter bekräftigte Macron seine Unterstützung für den von Ägypten vorgelegten und von der Arabischen Liga verabschiedeten Gaza-Plan. Die "Hamas darf dort künftig keine Rolle spielen", betonte er mit Blick auf die radikalislamische Palästinenserorganisation. Diese dürfe in Zukunft "keine Bedrohung für Israel" sein. 

Die Bundesregierung hat von Israel Aufklärung zu einem tödlichen Angriff auf Rettungskräfte im Gazastreifen gefordert. Ein am Samstag veröffentlichtes Handy-Video, das den Vorfall zeigen soll, habe "gravierende Vorwürfe" gegen Israels Armee zur Folge, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. "Das ist furchtbar und muss dringend aufgeklärt werden."

Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden, fügte der Sprecher hinzu. Seit Samstag kursiert ein mit dem Mobiltelefon eines humanitären Helfers im Gazastreifen aufgenommenes Video, das palästinensischen Angaben zufolge die letzten Momente der 15 Todesopfer eines israelischen Angriffs vom 23. März zeigt. Es widerlegt demnach die israelische Darstellung des Vorfalls. 

Ruth Kirchner, ARD Berlin, tagesschau, 07.04.2025 14:55 Uhr

Mit einem Generalstreik im Westjordanland protestieren Palästinenser gegen den Krieg im Gazastreifen. Geschäfte sind geschlossen. Auf den Straßen von Ramallah, dem Sitz der vom Westen unterstützten Palästinensischen Autonomiebehörde, sind nur wenige Autos unterwegs.

Nach einer mehr als einmonatigen Blockade erwägt Israel offenbar, wieder Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu lassen. Wie israelische Medien berichten, sollen damit Verstöße gegen das Völkerrecht sowie rechtliche Probleme für die Militärführung vermieden werden. Einen konkreten Zeitpunkt für ein Ende der Blockade gibt es demnach noch nicht. Laut den Berichten soll der Termin in wenigen Wochen liegen.

Die israelische Armee will demnach testweise Hilfslieferungen an Zivilisten verteilen. So solle verhindert werden, dass die militant-islamistische Hamas Kontrolle über die Güter bekomme. Israelische Medien berichten, dass zwar bisher keine akute Hungersnot drohe, es werde für die Bevölkerung aber zunehmend schwieriger an Lebensmittel und Medikamente zu kommen. Das UN-Hilfswerk für Palästinenser (UNRWA) hatte gestern auf der Plattform X gewarnt, dass die Vorräte an Hilfsgütern zur Neige gingen und die Lage "immer verzweifelter" werde.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat während eines Besuchs in Ägypten eine Waffenruhe für den Gazastreifen gefordert. Der Präsident verlangte zudem die Aufhebung der israelischen Blockade von Hilfslieferungen für die Menschen in dem Küstengebiet. Macron wollte sich in Kairo mit Präsident Abdel Fattah al-Sisi und später mit dem jordanischen König Abdullah II. treffen. Beide sind enge Verbündete des Westens, die ebenfalls eine Waffenruhe fordern.

Israel beendete im vergangenen Monat die Waffenruhe mit der militant-islamistischen Hamas und unterbrach die Einfuhr von Lebensmitteln, Treibstoff und weiteren Hilfsgütern für die zwei Millionen Palästinenser in dem Gebiet. Damit soll die Hamas unter Druck gesetzt werden, neue Bedingungen für das Waffenruheabkommen zu akzeptieren. Ägypten und der Golfstaat Katar fungieren als Vermittler in den Gesprächen.

Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Zelt im südlichen Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mehrere Journalisten getötet und verletzt worden. Den Berichten zufolge stand das Zelt in der Nähe des Nasser-Krankenhauses in Chan Yunis. Mindestens zwei Menschen seien getötet und mehrere verletzt worden. Ein israelischer Militärsprecher sagte zu dem Vorfall, es sei ein Terrorist der islamistischen Hamas angegriffen worden.

Bereits gestern hatte es Berichte über eine in Chan Yunis getötete palästinensische Journalistin gegeben. Die Armee äußerte sich nicht zu dem Vorfall. Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) vom Monatsbeginn wurden seit Beginn des Gaza-Kriegs mindestens 173 Journalisten getötet. Israel hat Journalisten im Gazastreifen mehrfach vorgeworfen, für die Hamas tätig zu sein. Mehrere Medien in dem Küstenstreifen stehen der Islamistenorganisation nahe. Ausländischen Journalisten ist der Zutritt zum Gazastreifen seit Kriegsbeginn weitgehend verboten.

Nach dem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine "energische Reaktion" angekündigt. Er habe die Fortsetzung der "intensiven" Einsätze der Streitkräfte im Gazastreifen gegen die Hamas abgesegnet, hieß es aus dem Büro des Ministerpräsidenten.

Beim schwersten Beschuss aus dem umkämpften Gazastreifen auf Israel seit Monaten waren nach Militärangaben etwa zehn Raketen auf den Süden des Landes abgefeuert worden. Die meisten von ihnen konnten abgefangen werden, erklärte ein israelischer Militärsprecher. Eine Rakete schlug laut der Zeitung Times of Israel jedoch in der südisraelischen Stadt Aschkelon ein und richtete Schäden an. Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes wurde ein Mann durch Granatsplitter leicht verletzt. Den Angriff reklamierte der militärische Flügel der islamistischen Hamas für sich.

Nach Raketenbeschuss der Hamas sterben mehrere Menschen in Gaza bei Vergeltungsschlägen des israelischen Militärs

tagesschau, 07.04.2025 06:00 Uhr

Im Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben ein palästinensischer Jugendlicher von der israelischen Armee erschossen worden. Der 14-Jährige sei gestern in der nördlich von Ramallah gelegenen Stadt Turmus Ajja getötet worden, er habe die US-Staatsbürgerschaft gehabt, sagte der Bürgermeister der Stadt, Lafi Schalabi, der Nachrichtenagentur AFP.

Die israelischen Streitkräfte erklärten, sie hätten bei einem Einsatz drei "Terroristen" identifiziert, die Steine in Richtung einer Autobahn geschleudert und damit Zivilisten in ihren Autos gefährdet hätten. Die Soldaten hätten als Reaktion darauf das Feuer eröffnet. Dabei seien "ein Terrorist getötet" und "zwei weitere Terroristen" getroffen worden.

Mutmaßliche US-Luftangriffe auf die Hauptstadt Sanaa haben im Jemen nach Angaben des von der Huthi-Miliz kontrollierten Gesundheitsministeriums mindestens vier Menschen das Leben gekostet. 16 weitere seien bei den Angriffen auf ein Wohngebäude verletzt worden.

Zuvor hatte die Miliz von zwei Toten und neun Verletzten infolge eines Angriffs in Saada, einer Hochburg der Huthi, berichtet. Bei den schweren Luftangriffen der vergangenen Wochen kamen laut Angaben der Huthi bisher mindestens 69 Menschen ums Leben. Die Miliz räumte jedoch keine Verluste in den Reihen ihrer Sicherheits- und Militärführung ein - eine Tatsache, die in einem von US-Präsident Donald Trump veröffentlichten Video infrage gestellt wird.

Laut dem von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Zivilschutz sind im Gazastreifen mindestens 44 Menschen durch israelische Angriffe getötet worden. In Marokko haben Zehntausende gegen die israelischen Militäreinsätze in Gaza protestiert.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 06. April 2025 um 08:00 Uhr.