Nach "Charlie Hebdo"-Anschlag Lebenslange Haft für französischen Dschihadisten
Ein Pariser Sondergericht hat den französischen Jihadisten Peter Cherif zu lebenslanger Haft verurteilt. Ihm war vorgeworfen worden, indirekt am Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" beteiligt gewesen zu sein.
Der französische Dschihadist Peter Cherif, der mit den Verantwortlichen des Anschlags auf das Satireblatt "Charlie Hebdo" Kontakt gehabt haben soll, ist wegen Beteiligung an einer terroristischen Gruppe zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Der 42-Jährige, der zur Führung von Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel zählte, soll im Jemen seinen Kindheitsfreund Chérif Kouachi und dessen Bruder Said auf die Anschläge in Paris vorbereitet haben.
Zwölf Tote nach Anschlag auf Redaktion
Die Kouachi-Brüder hatten am 7. Januar 2015 bei ihrem Angriff auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" zwölf Menschen getötet. Die beiden Dschihadisten wurden einige Tage später von Spezialeinheiten der Polizei erschossen.
Mit seinem Urteil entsprach das Gericht den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Cherif sei ein gefährlicher islamistischer Terrorist, der bei der Vorbereitung des Anschlags in Paris eine wichtige Rolle gespielt habe.
In der Urteilsbegründung sprach die Richterin von einer Entscheidung, bei der die Schwere der Tat und die Gefährlichkeit von Cherif ausschlaggebend gewesen sei.
Beteiligung an Entführung im Jemen
Cherif war im Dezember 2015 im ostafrikanischen Dschibuti festgenommen und nach Frankreich ausgeliefert worden. Eine Verbindung zum Anschlag auf "Charlie Hebdo" bestritt er.
Dem 42-Jährigen wurde zudem die Entführung dreier Franzosen 2011 im Jemen zur Last gelegt. Cherif räumte vor Gericht ein, an der Geiselnahme im Jemen beteiligt gewesen und als Übersetzer fungiert zu haben.
Die drei entführten Franzosen, die damals für eine Hilfsorganisation im Jemen arbeiteten, waren nach fünfmonatiger Gefangenschaft freigekommen.