Hurrikan in den USA "Milton" trifft auf Florida
Hurrikan "Milton" hat die Westküste Floridas erreicht. Der Sturm droht, massive Zerstörung anzurichten. Die Behörden hatten zuletzt noch einmal eindringlich vor Lebensgefahr gewarnt. Doch viele Menschen sind in ihren Häusern geblieben.
Gegen 20.30 Uhr Ortszeit - 2.30 Uhr nachts deutscher Zeit - meldete das US-Hurrikanzentrum: "Milton" ist auf Land getroffen. Nicht mehr in der höchsten Hurrikan-Stufe 5, auch nicht 4, sondern 3 - dafür hat sich das Auge des Sturms, also sein Ausdehnung, deutlich vergrößert. Mehrere Stunden lang ist vor allem die Westküste Floridas nun Sturmfluten ausgesetzt, der Wind hat Geschwindigkeiten von aktuell knapp 200 Stundenkilometern erreicht, es fallen extreme Regenmengen.
Viele Menschen sind in ihren Häusern geblieben
Längst nicht alle Bewohner haben die Evakuierungszonen verlassen, viele sind geblieben, auch Edward Vilmetty aus Tarpon Springs. "Ich bringe noch ein paar Bretter vor den Fenstern an und schichte noch ein paar Sandsäcke vor den Türen auf. Und hoffe auf das Beste", sagte er dem Radiosender NPR, wenige Stunden bevor Hurrikan "Milton" die Küste erreicht hat.
"Ich habe Angst, aber verschanze mich so gut es geht zu Hause", so Jelisse Caraballo aus Polk County im Fernsehsender PBS. Auch sie ist geblieben, war vor kurzem aus dem Bundesstaats New York nach Florida gezogen. Sie hat noch nie einen Hurrikan erlebt.
Tom Persson aus Brandenton ist in ein Hotel in einem als sicher geltenden erhöhten Gebiet umgezogen. "Jeder macht sich um die gleichen Dinge Sorgen. Werde ich noch ein zu Hause haben, wenn ich zurückkomme, oder wird mein Haus total beschädigt sein", sagte er PBS.
Behörden warnen vor Lebensgefahr
Die Behörden hatten zuletzt noch einmal eindringlich gewarnt: Bleiben Sie nicht in den Evakuierungszonen, es besteht Lebensgefahr. Der Bürgermeister von St. Petersburg, Ken Welch, drückte es bei CNN so aus: "Wenn Sie dieses Risiko eingehen, schreiben Sie am besten ihren Namen auf ihre Kleidung, damit wir sie identifizieren können, wenn wir sie später finden. Wir können ab einem bestimmten Punkt auch nicht mehr auf Notrufe reagieren, weil wir die Rettungskräfte nicht in Gefahr bringen wollen."
Erste Schadensbilanz erst im Laufe des Tages
Vor allem in der Region um Sarasota an der Westküste Floridas fiel schon kurz nach Eintreffen des Sturmzentrums weitreichend der Strom aus. Inzwischen wurde "Milton" auf Stärke 2 herabgestuft. Dennoch warnte die Leiterin der US-Katastrophenschutzbehörde FEMA, Deanne Criswell" bei CNN:
"Auch wenn der Wind, die Sturmstärke nachlässt, die Gefahren lassen nicht nach. Der Regen intensiviert sich jetzt, die Sturmfluten halten an. Bleiben sie drinnen, so gut geschützt und sicher wie möglich."
Die Hoffnung ist, dass sich der Sturm möglichst bald weiter abschwächt und, nachdem er Florida von West nach Ost überquert hat, auf den Atlantik hinauszieht. Eine erste Schadensbilanz lässt sich voraussichtlich erst im Laufe des Tages ziehen.