Zwei Frauen in Spreewaldtrachten gehen in ein Wahllokal.
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Landtagswahl in Brandenburg ++ Hohe Wahlbeteiligung zeichnet sich ab ++

Stand: 22.09.2024 15:18 Uhr

Die Wahlbeteiligung in Brandenburg war bis 14 Uhr deutlich höher als vor fünf Jahren. CDU-Spitzenkandidat Redmann kritisiert die Polarisierung im Wahlkampf. Verfolgen Sie alle Entwicklungen im Liveblog.

  • Ministerpräsident Woidke zeigt sich zuversichtlich
  • AfD-Kandidat Berndt: "Klares Zeichen der Hoffnung"
  • Baerbock: "Es geht um viel"

Bei der Landtagswahl in Brandenburg zeichnet sich eine hohe Wahlbeteiligung ab. Bis 14 Uhr hatten 46,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, teilte der Landeswahlleiter mit. Bei der vorangegangenen Landtagswahl 2019 lag der Wert zum gleichen Zeitpunkt bei lediglich 31,3 Prozent. Noch bis 18 Uhr sind die Wahllokale geöffnet.

Bei den vorläufigen Zahlen sind demnach die Briefwählerinnen und -wähler noch nicht berücksichtigt. Es werde damit gerechnet, dass mehr als 20 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht per Brief Gebrauch machen, hieß es. 2019 waren es 23,1 Prozent.

Nach Angaben der Landeswahlleitung sind die Wahlen bislang ohne größere Störungen angelaufen. Es seien keine Probleme bekannt, hieß es. Die höchste Wahlbeteiligung meldete die kreisfreie Stadt Potsdam mit 51,3 Prozent, die niedrigste wurde für die kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel und für den Landkreis Uckermark mit je 40,2 Prozent festgestellt.

Eine Person sitzt mit Hund hinter der Absperrung einer Wahlkabine bei der Stimmabgabe.

Ein Wähler gibt seine Stimme in Begleitung seines Hundes ab.

Nicht nur der Landtag wird in Brandenburg gewählt. In sieben Brandenburger Gemeinden und Städten stehen auch die hauptamtlichen Bürgermeister zur Wahl. Der RBB über die "etwas kleinere Wahl" heute in Brandenburg.

Wie hat Brandenburg eigentlich zuletzt gewählt? Die RBB-Kollegen Götz Gringmuth-Dallmer und Oliver Noffke haben zurückgeblickt - und jede Menge Grafiken ausgewertet:

Außenministerin Annalena Baerbock rechnet bei der Landtagswahl in Brandenburg mit einer hohen Wahlbeteiligung der Bevölkerung. Man habe in den vergangenen Tagen gespürt, dass die Leute um die Bedeutung dieser Wahl wüssten, sagte die Grünen-Politikerin nach ihrer Stimmabgabe in Potsdam. "Es geht um viel."

"Heute scheint ja schön die Sonne - deswegen ist hoffentlich ein Tag der Hoffnung", sagte Baerbock mit Blick auf das Ergebnis ihrer Partei im Land. Die Brandenburger Grünen müssen um ihren Einzug ins Landesparlament bangen. Umfragen sahen die Partei vor der Wahl bei etwa 4 Prozent und somit unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Der Wahlkampf in Brandenburg sei zum Wettrennen zweier gesellschaftlicher Lager geworden, analysiert Jörg Schönenborn. Die Stimmung sei auf beiden Seiten geprägt von Sorgen und Ängsten.

Lesen Sie hier die ganze Analyse.

Der CDU-Spitzenkandidat bei der Brandenburger Landtagswahl, Jan Redmann, hat in den vergangenen Wochen eine starke Zuspitzung des Wahlkampfes als Zweikampf zwischen Dietmar Woidke (SPD) und der AfD wahrgenommen. "Davon hat die AfD stark profitiert", sagte Redmann nach seiner Stimmabgabe in Potsdam-Babelsberg. Das bereite ihm Sorgen. "Wir müssen uns weniger von taktischen Motiven leiten lassen." Stattdessen sei es wichtig, wieder eine andere Politik zu machen, die für weniger Frustration sorge.

Kurz nach der Wahl vor fünf Jahren hat sich Tesla in Brandenburg angesiedelt. Kann die SPD bei dieser Landtagswahl davon profitieren - oder überwiegt die Kritik an den Problemen? tagesschau.de-Autor Thomas Vorreyer über die Rolle Teslas bei der Landtagswahl.

Welche Koalitionen sind möglich? Wie ist das mit der Grundmandatsklausel in Brandenburg? Und wie groß könnte der Landtag werden?

Die Antworten auf die wichtigsten Fragen finden Sie hier:

Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke blickt dem Ergebnis optimistisch entgegen. Seine Partei sei "ge- und entschlossener" in diesen Wahlkampf gegangen, weil man gewusst habe, dass es um viel geht, sagte der SPD-Politiker nach der Stimmabgabe in seinem Heimatort Forst.

In den schlechten Umfrageergebnissen, die schon Monate zurückliegen, sei eine "gewisse Hoffnungslosigkeit" suggeriert worden. Andere Parteien hätten versucht, aus der Landtagswahl eine Abstimmung über die Ampel-Regierung im Bund zu machen, sagte Woidke. "Ich glaube, das zahlt sich nicht aus."

Dietmar Woidke wirft seinen Stimmzettel in eine Wahlurne.

Der Ministerpräsident wählt: Dietmar Woidke zeigte sich optimistisch.

Der AfD-Spitzenkandidat, Hans-Christoph Berndt, hat sich nach der Stimmabgabe geäußert: Er verbindet mit einem möglichen Wahlsieg seiner Partei ein "klares Zeichen der Hoffnung". Wenn die AfD weiter an Stärke gewinne, werde es "wieder besser werden in Deutschland", sagte Berndt. Seine Partei erfahre immer mehr Zustimmung. Das stimme ihn zuversichtlich, sagte er.

Hans-Christoph Berndt

AfD-Kandidat Hans-Christoph Berndt bezeichnet einen möglichen Wahlsieg der AfD als "Zeichen der Hoffnung".

Es sah zuletzt nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus. Bei der letzten ARD-Vorwahlumfrage war die AfD stärkste Kraft (27 Prozent) knapp vor der SPD (26). Drittstärkste Kraft würde die CDU (16), gefolgt vom BSW (13). Dabei hatte die SPD aufgeholt. Im BrandenburgTrend vom Anfang Juli lag die AfD bei 23 Prozent, SPD und CDU bei 19 Prozent, BSW 16 Prozent.

Herzlichen Willkommen zu unserem Liveblog zur Landtagswahl in Brandenburg. Seit heute Morgen können mehr als zwei Millionen Brandenburgerinnen und Brandenburger ihren neuen Landtag wählen.

Es könnte heute zu einer Rekordwahlbeteiligung kommen. Zwischen SPD und AfD läuft das Duell um den ersten Platz. Ministerpräsident Dietmar Woidke, dessen Amtsführung zwei Drittel der Befragten positiv bewerten, hat seine politische Zukunft an den Wahlsieg, an Platz eins geknüpft. Sollte die AfD vorne liegen, will er nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen. Dann wäre unklar, wer das Land und wer die SPD in Brandenburg führen könnte.