Wachsende Spannungen Explosionen und Warnschüsse an koreanischer Grenze
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel wachsen. Nordkorea will die Grenzverbindungen nach Südkorea dauerhaft kappen. Nach Angaben aus Südkorea hat der Norden jetzt mit der Sprengung von Straßen begonnen.
Nordkorea hat nach südkoreanischen Militärangaben Teile der innerkoreanischen Straßenverbindungen gesprengt. Wie der Generalstab in Seoul bekanntgab, seien auf der nördlichen Seite der Demarkationslinie Teile von zwei ungenutzten Straßen zerstört worden. Das südkoreanische Militär habe daraufhin Warnschüsse abgegeben.
Nordkorea will alle Verbindungen kappen
Auf einem vom südkoreanischen Militär zur Verfügung gestellten Video ist zu sehen, wie eine Rauchwolke an einer Straße in der Nähe der Grenzstadt Kaesong aufsteigt. Es zeigt auch nordkoreanische Lastwagen und Bagger, die die Trümmer beseitigen.
Nordkorea hatte vor einigen Tagen angekündigt, sämtliche Straßen- und Eisenbahnverbindungen zu Südkorea dauerhaft unterbrechen zu wollen. Begründet wurde dies mit dem Schutz der nationalen Sicherheit sowie zur Verhinderung eines Krieges.
Die Drohgebärden nehmen zu
Erst am Wochenende beschuldigte Nordkorea den Süden, mehrfach Drohnen mit anti-nordkoreanischen Flugblättern nach Pjöngjang entsandt zu haben. Laut Nordkoreas Staatsmedien wurden Beobachtungsposten zur Luftverteidigung verstärkt.
Südkorea bestätigte das nicht. Als Reaktion auf die Sprengungen heute verstärke das Militär seine Bereitschaft, hieß es aus Seoul.
Verbindungsstraßen als diplomatisches Symbol
In einer Phase der Entspannung in den 2000er-Jahren hatten die beiden koreanischen Staaten zwei Straßenverbindungen sowie zwei Bahnverbindungen über die stark bewachte Grenze vorübergehend wieder geöffnet. Im Konflikt über das nordkoreanische Nuklearprogramm und andere Themen wurde der Betrieb der Strecken später schrittweise wieder ausgesetzt.
Die beiden Koreas befinden sich technisch gesehen immer noch im Krieg, da der Konflikt von 1950 bis 1953 mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag endete. Derzeit ist das Verhältnis äußerst angespannt. Der nordkoreanische Machthaber Kim warnte jüngst, sein Land werde "ohne zu zögern" Atomwaffen einsetzen, sollte es vom Süden angegriffen werden.