250 neue Raketenwerfer Nordkorea rüstet Grenztruppen auf
Inmitten zunehmender Spannungen mit Südkorea und den USA rüstet Nordkorea seine Grenztruppen auf: 250 neue Raketenwerfer seien ein "mächtiges, wertvolles Schwert" zur Verteidigung der Souveränität des Landes, erklärte Machthaber Kim.
Nordkorea verstärkt seine Truppen an der Grenze zu Südkorea mit 250 ballistischen Raketenwerfern. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, fand am Vortag unter dem Vorsitz von Machthaber Kim Jong Un in der Hauptstadt Pjöngjang eine "Zeremonie zur Übergabe von 250 taktischen ballistischen Raketenwerfern neuen Typs (...) an die Militäreinheiten an der Grenze" statt.
Die Raketenwerfer seien eine "moderne taktische Angriffswaffe" und ein "mächtiges, wertvolles Schwert" zur Verteidigung der Souveränität Nordkoreas, sagte Kim den Angaben zufolge bei der Zeremonie. Zugleich gab er an, dass er die Raketenwerfer persönlich entworfen habe. Die Präsentation der neuen Waffen in einer Zeit, in der Nordkorea mit schweren Überschwemmungen zu kämpfen habe, sei ein "Ausdruck des festen Willens unserer Partei, die Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten voranzutreiben".
Nordkorea will nukleare Bereitschaft verstärken
Nordkorea werde in naher Zukunft seine nukleare Bereitschaft verstärken, um abzuschrecken und sich gegen jegliche Herausforderungen zu schützen, sagte Kim laut KCNA vor den Streitkräften und Militärwissenschaftlern.
Er bekräftigte seinen Standpunkt, dass die Anhäufung und Verbesserung der Nuklearwaffen des Landes der beste Weg sei, um den von ihm als Bedrohung und Druck aus den USA bezeichneten Herausforderungen entgegenzuwirken. Frieden werde durch die "absolute und unvergleichliche Selbstverteidigungsfähigkeit" garantiert.
Nordkorea hat in den vergangenen Jahren sein Raketen- und Atomwaffenprogramm trotz internationaler Sanktionen kontinuierlich ausgebaut. Die USA und ihre Verbündeten in der Region fordern eine vollständige atomare Abrüstung.
Laut dem südkoreanischen Experten Han Kwon Hee vom Koreanischen Verband für Studien zur Verteidigungsindustrie ist es das erste Mal, dass Nordkorea das Ausmaß eines Waffentransfers an seine Grenztruppen bekannt gegeben hat.
Angespannte Beziehungen mit dem Süden
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Kim Jong Un hat Südkorea zum "Hauptfeind" Pjöngjangs erklärt und angekündigt, die Entwicklung von Waffen auszuweiten, darunter auch die von taktischen Atomwaffen. Außerdem droht Nordkorea, selbst um "0,001 Millimeter" umstrittenes Territorium zu kämpfen. Als Reaktion darauf verstärkten Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit.