Hurrikan "Milton" Keine Ruhe nach dem Sturm
Zwar sind die schlimmsten Befürchtungen nicht eingetreten - doch Hurrikan "Milton" hinterlässt trotzdem beträchtliche Verwüstung. Es drohen weiter Überschwemmungen. Die Rettungskräfte sind im Dauereinsatz.
Am Morgen nach dem "Monster-Hurrikan Milton" hat Floridas Gouverneur Ron DeSantis eine vorläufige Bilanz gezogen: "Was wir sagen können: Der Sturm war beträchtlich, aber dankenswerterweise nicht das Worst-Case-Szenario." Der Sturm hatte sich abgeschwächt, und die Sturmflut war nicht so stark wie bei Hurrikan "Helene" vor 14 Tagen, berichtet DeSantis.
"Milton" war gestern Abend bei der vorgelagerten Insel Siesta Key auf Land getroffen. Mit sich brachte er an der Golfküste Floridas nahe der Städte Sarasota, Saint Petersburg und Tampa eine Sturmflut von rund drei Metern Höhe. Bei Hurrikan "Helene" war die Sturmflut sechs Meter hoch. "Milton" führte außerdem gigantische Regenmengen mit sich. Teilweise fielen 410 Liter Wasser pro Quadratmeter.
Tornados und Tote in Florida
Das gesamte Ausmaß der Schäden könne man erst im Laufe des Tages überblicken, so Gouverneur DeSantis: "Auf Fernsehbildern sieht man, dass etwa in der Stadt Clearwater zahlreiche Apartmentgebäude unter Wasser stehen. Autos, Müllcontainer und Schutt treiben in den Fluten."
Stark betroffen sei auch die Region rund um die Millionenstadt Tampa. Überall lägen Trümmerteile, abgeknickte Bäume und umgestürzte Strommasten. "Mehr als drei Millionen Bewohner und Geschäfte sind ohne Strom. Tausende Menschen in St. Petersburg haben kein Trinkwasser", erklärte DeSantis.
Mit Hurrikan "Milton" fegten mehr als 37 Tornados über Florida. Auf die zerstörerischen Windhosen waren viele Bewohner nicht vorbereitet. In St. Lucie County an der Atlantikküste, ungefähr 160 Kilometer südlich von Orlando, traf ein Tornado eine Seniorenwohnanlage. Vier Menschen starben, viele Menschen werden noch vermisst, meldete Sheriff Keith Pearson am Morgen auf CNN.
"'Milton' ist jetzt vor der Küste bei Cape Canaveral. Wir spüren noch seine Auswirkungen hier, mit extrem starkem Wind. Unsere Rettungsteams und die Nationalgarde waren die ganze Nacht im Einsatz", berichtete der Sheriff. 25 Menschenleben konnten demnach gerettet werden.
"Milton" riss mit seinen Sturmböen ganze Fassaden und Gebäude ein.
Warnung vor Springfluten und Hochwasser
An der Ostküste Florida regnet es derzeit immer noch stark. Behörden warnen davor, dass es nun vor allem in der Nähe von Flüssen zu Springfluten und Hochwasser kommen kann.
Vor knapp zwei Wochen waren bei Hurrikan "Helene" im Südosten der USA - vor allem in Georgia und North Carolina - mehr als 230 Menschen ums Leben gekommen. Diesmal hatten sich die Katastrophenbehörden und Rettungskräfte noch besser auf den Sturm vorbereitet. Auch die US-Regierung unter Joe Biden und Kamala Harris hatte die Bewohner eindringlich vor dem Sturm gewarnt und bereits vor Eintreffen des Hurrikans umfassende Katastrophenhilfe versprochen.