Schäden durch Wetterkatastrophen Klimawandel kostet Volkswirtschaften Milliarden
Der Klimawandel wird viele Volkswirtschaften künftig stärker belasten. Wetterkatastrophen verursachen Milliardenschäden. Am härtesten trifft es die Philippinen, bezogen auf die Wirtschaftsleistung.
Für viele globale Volkswirtschaften wird der Klimawandel auch ökonomisch zu einer wachsenden Bedrohung. Am härtesten betroffen sind die Philippinen, wie eine Studie des Rückversicherers Swiss Re zeigt. Die Experten haben die Schäden durch Wetterkatastrophen in Bezug zur Wirtschaftsleistung berechnet.
Im Ergebnis machen die Schäden in den Philippinen nach modellierten Schätzungen aktuell rund drei Prozent des dortigen Bruttoinlandsproduktes (BIP) aus - der Spitzenwert.
Das Versicherungsinstitut hat Daten zu vier Wetterereignissen ausgewertet: Überschwemmungen, tropische Wirbelstürme, schwere Gewitter und Winterstürme in Europa. Weltweit verursachen sie zusammen wirtschaftliche Schäden von geschätzt rund 200 Milliarden Dollar pro Jahr. Es handelt sich nach Angaben von Swiss Re um Modellrechnungen auf Basis von Zahlen des Jahres 2022.
"Der Klimawandel führt zu einer Zunahme gravierender Wetterereignisse und wird damit zu einer immer stärkeren volkswirtschaftlichen Belastung", so Swiss-Re-Chefökonom Jérôme Jean Haegeli. Daher sei es umso wichtiger, Anpassungsmaßnahmen zu ergreifen, stellt der Experte fest.
Prävention ist entscheidend
Mit weitem Abstand sind die Philippinen vor den USA das Land, das am härtesten getroffen wird. Laut Studie liegen die USA mit Schäden im Umfang von 0,38 Prozent des BIP auf Platz zwei, gefolgt von Thailand, Österreich und China.
Deutschland lag mit Schäden im Umfang von 0,14 Prozent des BIP auf Platz 14. In absoluten Zahlen seien die Schäden in den USA aktuell mit Abstand am höchsten. Der Studie zufolge sind es rund 97 Milliarden Dollar im Jahr.
Die Experten befassen sich auch mit den Gründen: Während das Überschwemmungsrisiko weltweit voraussichtlich zunehmen werde, seien tropische Wirbelstürme die Hauptursache für große wetterbedingte wirtschaftliche Verluste in den USA sowie in Ost- und Südostasien, heißt es.
Als Beispiele für mögliche Anpassungsmaßnahmen nennen sie die Durchsetzung von Bauvorschriften, die Erhöhung des Hochwasserschutzes und die Überwachung von Siedlungen in Gebieten, die anfällig für Naturgefahren sind.
Letztlich werde der Anteil der Verluste am BIP der einzelnen Länder von der künftigen Anpassung, Verlustminderung und Prävention abhängen.
Schätzungen liegen im unteren Bereich
Die Modellrechnungen der Swiss Re beziehen sich auf die gesamten Schäden, nicht nur die versicherten Schäden. Andere Wetterereignisse wie Hitzewellen wurden nicht berücksichtigt. Projektionen in die Zukunft seien nicht möglich, sagte eine Sprecherin. Die Swiss Re habe die am stärksten von Klimawandelschäden betroffenen Länder analysiert, für die eine gute Datenlage vorhanden sei.
"Diese Schätzungen liegen eher am unteren Ende möglicher wirtschaftlicher Schäden", berichtete das Institut. "Da der Klimawandel zu einer Intensivierung der Wetterereignisse führt, dürfte auch das Verlustpotenzial steigen."
Im jährlichen Naturkatastrophenreport waren die Ökonomen des Rückversicherers Munich Re unlängst zum Ergebnis gekommen, dass Erdbeben, Wirbelstürme, Überschwemmungen, Unwetter und sonstige Naturereignisse 2023 weltweit Schäden von 250 Milliarden Dollar angerichtet und 74.000 Menschen das Leben gekostet hätten.