
Bitkom-Umfrage Zwei Drittel der Deutschen nutzen KI
Die Menschen in Deutschland nutzen immer häufiger und intensiver Anwendungen Künstlicher Intelligenz, zeigt eine Umfrage vom Digitalverband Bitkom. Gleichzeitig fürchten viele die Abhängigkeit von KI-Anbietern aus dem Ausland.
Die Deutschen wünschen sich einer Umfrage zufolge mehr technologische Eigenständigkeit bei Künstlicher Intelligenz (KI). Die neue Bundesregierung sollte hierfür die Regulierung lockern und KI zu einem Schwerpunkt ihrer Wirtschaftspolitik machen, sagten jeweils mehr als die Hälfte der Befragten in einer Erhebung des Digitalverbands Bitkom.
68 Prozent der Befragten sagen, dass Deutschland im Bereich KI zu stark abhängig sei von den USA und China. 60 Prozent wollen, dass Deutschland unabhängiger von US-amerikanischen KI-Unternehmen wird.
Starker Anstieg bei der KI-Nutzung
"Noch nie hat sich eine neue Technologie so schnell verbreitet", sagte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. "Umso wichtiger ist, dass wir bei KI nicht in neue digitale Abhängigkeiten rutschen. Wir müssen jetzt schnell die Voraussetzungen für eine souveräne deutsche und europäische KI-Industrie schaffen." Mindestens zehn Milliarden Euro aus dem Sondervermögen des Bundes müssten deshalb in den kommenden fünf Jahren zur Förderung des KI-Standorts bereitgestellt werden.
Der Studie zufolge verwenden zwei Drittel (67 Prozent) der Menschen in Deutschland ab 16 Jahren zumindest gelegentlich generative KI. Im vergangenen Sommer waren es 40 Prozent. Dabei beschränkt sich die Nutzung fast ausschließlich auf die drei führenden Anbieter OpenAI, Microsoft und Google.
Abhängig von China und den USA
Um dies zu erreichen, fordert der Verband neben massiven Investitionen in neue Rechenzentren auch ein Pflichtfach Informatik an Schulen sowie KI-Weiterbildungen für Beschäftigte. Außerdem solle der Bund sicherstellen, dass der europäische "AI Act" und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) innovationsfreundlich ausgestaltet werde. "Wir dürfen uns im weltweiten Wettbewerb bei KI nicht selbst ein Bein stellen", warnte Wintergerst.
Dabei spiele für knapp die Hälfte von ihnen das Herkunftsland bei der Frage, ob sie ein KI-Programm nutzen, die ausschlaggebende Rolle. Bislang griffen diejenigen, die generative KI bereits einsetzten, fast ausschließlich auf ChatGPT von OpenAI, den darauf basierenden Copilot von Microsoft und Googles Gemini zurück. Andere Anbieter wie Anthropic, Perplexity oder DeepSeek fristeten dagegen ein Nischendasein.