Inflationsdaten im September Energie wird günstiger, Butter zum Luxus
Die Inflation ist im September dank sinkender Energiepreise zwar auf den tiefsten Stand seit über drei Jahren gefallen. Aber einzelne Nahrungsmittel wie Ölivenöl oder Butter werden immer teurer.
Der Anstieg der Verbraucherpreise hat im September weiter nachgelassen. Der Anstieg der Verbraucherpreise sei mit einer Jahresrate von 1,6 Prozent so schwach ausgefallen wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr, teilte das Statistische Bundesamt heute mit. Eine geringere Teuerung war zuletzt im Februar 2021 mit 1,5 Prozent ermittelt worden.
Damit wird die erste Schätzung bestätigt, in der aktuellen Meldung werden allerdings auch die Preisdetails der einzelnen Waren- und Dienstleistungsgruppen publiziert.
Spritpreise sinken deutlich
Dabei wird deutlich, dass es vor allem die gesunkenen Energiepreise sind, die das Tempo der Teuerung bremsen. Den Verbrauchern kommt zugute, dass die im Verbraucherpreisindex schwer gewichteten Energieprodukte im September im Schnitt 7,6 Prozent günstiger waren als ein Jahr zuvor.
So sanken beispielsweise die Preise für Kraftstoffe um 12,6 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Haushaltsenergie verbilligte sich um 4,0 Prozent. Leichtes Heizöl kostete 17,9 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Beim Kauf von Brennholz, Holzpellets oder anderen feste Brennstoffe mussten Verbraucher zwölf Prozent weniger bezahlen.
Auch Strom mit minus 6,4 Prozent und Erdgas mit minus 1,9 Prozent verbilligten sich gegenüber September 2023. Hingegen war Fernwärme mit plus 31,8 Prozent deutlich teurer.
Butter fast ein Drittel teurer
Bei den Nahrungsmittelpreisen setzt sich die Teuerung aber fort, bei einigen Produkten sogar in hohem Tempo. Die Preise für Olivenöl und Butter wurden um 29,6 und 29,3 Prozent erhöht. Andere Nahrungsmittelgruppen wie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren seien um plus 5,4 Prozent gestiegen. Obst verteuerte sich um 3,7 Prozent, Brot und Getreideerzeugnisse um 1,2 Prozent.
Die sogenannte Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel ist auf 2,7 Prozent zurückgegangen. Teurer als vor einem Jahr waren auch Dienstleistungen mit einem Plus von 3,8 Prozent. Hier spiegeln sich die vergleichsweise hohen Tarifabschlüsse für viele Berufsgruppen wider.
Energiepreiseffekt verliert an Kraft
Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) für den Währungsraum liegt bei zwei Prozent und ist mittlerweile erreicht. Die nach einheitlichen europäischen Standards berechnete deutsche Teuerungsrate fiel im September auf 1,8 Prozent. Die Teuerung in der Euro-Zone sank zuletzt ebenfalls auf 1,8 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit gut drei Jahren. Die Finanzmärkte rechnen deshalb mit einer weiteren Zinssenkung der EZB im Oktober.
Ökonomen erwarten, dass die Inflation in Deutschland zunächst unter der Marke von zwei Prozent bleibt, aber zum Jahresende wieder anzieht. Von der DZ Bank heißt es zur Begründung, dass der preisdämpfende Effekt bei den Energiepreisen an Kraft verlieren werde.