Produktsicherheit EU-Kommission setzt Onlinehändler Temu unter Druck
Auf Temu werden viele Waren unschlagbar billig angeboten. Aber sind die auch legal und sicher? Die EU-Kommission fordert jetzt erneut Informationen zum Umgang der chinesischen Plattform mit gefälschten und potenziell gefährlichen Produkten.
Die EU-Kommission macht Druck auf den Billig-Onlinehändler Temu, sich an die europäischen Verbraucherschutzregeln zu halten. Die Brüsseler Kommission rief Temu zum zweiten Mal binnen Monaten auf, Informationen und Dokumente zum Umgang mit gefälschten oder potenziell gefährlichen Produkten auf der Plattform zu übermitteln. Sie setzte dafür eine Frist bis zum 21. Oktober.
Die Kommission forderte Aufklärung über Temus Maßnahmen, "um das Risiko der Verbreitung illegaler Produkte sowie Risiken für den Verbraucherschutz, die öffentliche Gesundheit und das Wohlergehen der Nutzer einzudämmen". Darüber hinaus verlangte die Behörde Details über die Empfehlungssysteme bei Temu und den Schutz von Nutzerdaten.
Temu droht ein förmliches Verfahren
Erstmals hatte die Kommission Ende Juni solche Angaben gefordert, speziell zum Schutz von Minderjährigen. Sollte sie mit den Antworten des Onlinehändlers nicht zufrieden sein, droht Temu ein förmliches Verfahren unter dem EU-Gesetz für digitale Dienste (DSA). Die Kommission könnte dann hohe Bußgelder verhängen.
Neben dem DSA muss sich Temu in Europa auch an Vorgaben zur Produktsicherheit und zu chemischen Inhaltsstoffen halten. Die Bundesregierung hatte zuletzt schärfere EU-Kontrollen bei der Einfuhr von Waren über Händler wie Temu oder Shein verlangt.
Hinter Temu steht der chinesische Konzern Pinduoduo (PDD). Auf der Plattform werden unter anderem Kleidung, Spielzeuge und Elektronikartikel gehandelt. Verbraucherschützer in mehreren europäischen Ländern hatten Beschwerde gegen Temu eingereicht. Sie werfen dem Unternehmen vor, Kunden mit "manipulativen Techniken" dazu zu bringen, mehr Geld auf der Plattform auszugeben.