Wegen Sanktionen Russische Zentralbank setzt auf Kryptowährungen
Die russische Wirtschaft hat wegen Sanktionen derzeit nur eingeschränkten Zugang zum internationalen Zahlungsverkehr. Die Zentralbank hat deswegen ihren Standpunkt zu Kryptowährungen aufgeweicht.
Die russische Zentralbank ermutigt die Unternehmen des Landes angesichts der westlichen Sanktionen, für Geschäfte mit ausländischen Partnern auf alternative Zahlungsmethoden wie Kryptowährungen zurückzugreifen. Notenbankchefin Elwira Nabiullina räumte auf einer Konferenz in Sankt Petersburg ein, entsprechende Zahlungen seien zwar eine der zentralen Herausforderungen für die russische Wirtschaft. Allerdings böten die neuen Finanztechnologien auch neue Möglichkeiten.
"Deshalb haben wir unsere Haltung zur Verwendung von Kryptowährungen bei internationalen Zahlungen aufgeweicht und erlauben nun den Einsatz digitaler Vermögenswerte bei solchen Zahlungen", so Nabiullina.
Erleichterungsmechanismen als Staatsgeheimnis
Der Chef der zweitgrößten russischen Bank VTB, Andrej Kostin, sagte auf der Tagung, die Mechanismen zur Erleichterung internationaler Zahlungen sollten vom Gesetzgeber als Staatsgeheimnis eingestuft werden. "Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass genau jetzt in diesem Moment in der US-Botschaft ein Untersekretär sitzt und jede unserer öffentlichen Aussagen aufschreibt. Vielleicht sitzt er sogar hier."
Was immer auch auf russischer Seite unternommen werde, die Reaktion der westlichen Länder sei "sehr schnell", sagte Kostin.
Zahlungsverkehr eingeschränkt
Zahlreiche westliche Staaten hatten nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine Strafmaßnahmen verhängt. Die Zentralbank und die meisten Geschäftsbanken sind vom internationalen Zahlungsverkehr abgeklemmt.
Ende Juni hatten sich die EU-Staaten auf ein 14. Paket mit Russland-Sanktionen verständigt. Damit sollen Schlupflöcher geschlossen werden, durch die Russland bislang an Rüstungsgüter gelangen konnte.