Autos stauen sich auf einem Abschnitt der A7 nördlich von Hannover.

Mecklenburg-Vorpommern Hamburg Niedersachsen Schleswig-Holstein Oster-Reiseverkehr: Bisher keine Mega-Staus im Norden

Stand: 19.04.2025 10:12 Uhr

Die Befürchtungen des ADAC zum Osterreiseverkehr haben sich bisher in Norddeutschland nicht bestätigt. Auch am Karsamstag ist die Lage auf den Straßen und Autobahnen derzeit noch ruhig. Meist übersichtlich waren die Staulängen auch an den Tagen zuvor.

Der ADAC erwartet wegen der geringeren Verkehrsdichte heute und am Ostersonntag Entspannung auf den Autobahnen. Auch in den Zügen soll es nicht mehr so voll werden wie an den beiden Tagen zuvor.

Am Karfreitag war es am Nachmittag vor allem auf der A1 bei Hamburg-Stillhorn, auf der A2 bei Helmstedt sowie auf der A7 rund um den Elbtunnel und vor Rendsburg-Büdelsdorf zu stockendem Verkehr gekommen. Am frühen Abend kam noch ein Stau auf der A1 zwischen Bramsche und Neuenkirchen/Vörden hinzu. Am Gründonnerstag waren Berufspendler und Urlauber auf den norddeutschen Autobahnen unterwegs, Staus und stockender Verkehr waren die Folge.

Osterferien enden in mehreren Bundesländern gleichzeitig

Für den Vormittag am Ostermontag rechnet der ADAC dann aber wieder mit vielen Staus im Rückreiseverkehr. Nach dem langen Wochenende enden in Niedersachsen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Osterferien.

Staugefährdete Autobahnen (in beiden Richtungen):

  • Großräume Berlin, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, München
  • A1 Köln - Dortmund - Münster - Osnabrück - Bremen - Hamburg
  • A1 / A3 / A4 Kölner Ring
  • A2 Braunschweig - Magdeburg
  • A3 Köln - Frankfurt - Würzburg - Nürnberg - Linz - Passau
  • A4 Görlitz - Dresden - Chemnitz
  • A5 Heidelberg - Karlsruhe - Basel
  • A6 Mannheim - Heilbronn - Nürnberg
  • A7 Hamburg - Hannover - Kassel - Würzburg - Ulm - Füssen/Reutte
  • A8 Karlsruhe - Stuttgart - München - Salzburg
  • A9 Berlin - Nürnberg - München
  • A10 Berliner Ring
  • A12 Dreieck Spreeau - Frankfurt (Oder)
  • A24 Hamburg - Schwerin - Berliner Ring
  • A61 Mönchengladbach - Koblenz - Ludwigshafen
  • A81 Heilbronn - Stuttgart
  • A93 Inntaldreieck - Kufstein
  • A95/B2 München - Garmisch-Partenkirchen
  • A99 Münchner Umfahrung

Besonders neuralgische Punkte im Norden

Eine staugefährdete Autobahn in Schleswig-Holstein ist die A1 im Großraum Hamburg, am Kreuz Bargteheide sowie in den Abschnitten von Sereetz bis Ratekau und Scharbeutz bis Eutin. Zwischen Bremen und Lübeck führen die seit Mitte März geltenden Einschränkungen auf der Norderelbbrücke immer wieder zu langen Staus. Die Anfang der 1960er-Jahre gebaute Brücke ist so marode, dass schwere Lastwagen in Richtung Norden nur noch auf einer Spur fahren dürfen.

Auf der A7 zwischen Hannover und Flensburg verlangsamen die Baustellen nördlich und südlich des Elbtunnels den Verkehr. Probleme sind auch in Schleswig-Holstein am Dreieck Bordesholm, am Kreuz Rendsburg, an der Rader Hochbrücke sowie an der Grenze zu Dänemark zu erwarten.

In Richtung Nordsee könnte es vor allem auf der A23 zwischen Pinneberg-Nord und Halstenbek-Rellingen zu Verzögerungen kommen, außerdem zwischen Heide-Süd und Heide-West.

Hohe Auslastung auf der Schiene - Sitzplatzreservierung empfohlen

In Zügen und an Bahnsteigen werde es rund um und am Oster-Wochenende ebenfalls voll, teilte die Deutsche Bahn mit. Besonders am Montag, wenn sich Urlauber und Feiertags-Reisende auf den Heimweg machen, dürfte es in den Waggons eng werden. Hinzu kommen zahlreiche Baustellen, die den Schienenverkehr ausbremsen werden: Im Norden ist die Strecke Hannover - Bremen noch bis zum 27. April wegen Reparaturarbeiten gesperrt.

Wo immer es geht, will die Bahn längere Züge mit mehr Zugteilen einsetzen. Zudem gebe es rund 100 zusätzliche saisonale Verbindungen, unter anderem eine weitere Intercity-Verbindung zwischen dem Rheinland und der ostfriesischen Nordseeküste. Die Bahn empfiehlt allen Reisenden, Sitzplätze zu reservieren.

Wichtige Fährverbindung nach Rügen fällt aus

Eine Hürde für Urlauber und Urlauberinnen, die nach Rügen möchten, ist der Fährschiffausfall zwischen Glewitz und Stahlbrode (Landkreis Vorpommern-Rügen) seit vergangenem Sonntag. Der Betreiber, die Weiße Flotte Gesellschaft, geht davon aus, dass der Fährbetrieb auch über Ostern komplett ausfällt. Das zweite Fährschiff, die "Stahlbrode", kann aufgrund eines turnusmäßigen Werft-Aufenthaltes ebenfalls nicht eingesetzt werden, sodass kein Schiff für die Verbindung zur Insel Rügen zur Verfügung steht.

Staus auch im benachbarten Ausland

Auch im benachbarten Ausland kann es zu Staus kommen. Die Brennerautobahn in Tirol in Österreich sei wegen einer Brückensanierung nur teilweise befahrbar. Auf der tschechischen Autobahn D8 sorgen außerdem Tunnelarbeiten nahe der Grenze für Staugefahr. Darüber hinaus finden an allen deutschen Grenzen stichprobenartige Einreisekontrollen statt.

Bei Stau und stockendem Verkehr: Rettungsgasse bilden

Der ADAC weist darauf hin, dass bei stockendem Verkehr oder Stillstand auf Autobahnen und Außerortsstraßen mit mindestens zwei Fahrstreifen pro Richtung die Bildung einer Rettungsgasse gesetzlich vorgeschrieben ist. Wer dort keine Gasse bilde, riskiere ein Bußgeld von mindestens 200 Euro, zwei Punkte in Flensburg und einen Monat Fahrverbot.

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NDR Info | Nachrichten | 19.04.2025 | 01:00 Uhr