
Hamburg GEW Hamburg für Alternative zum Fach Religion ab 1. Klasse
Religion oder Philosophie? Die Wahl zwischen diesen Fächern haben Schülerinnen und Schüler in Hamburg erst ab der 7. Klasse. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) will, dass sich das ändert.
Die GEW fordert auch in den Klassen eins bis sechs eine Alternative zum Fach Religion - und hat eine Petition gestartet. Sie möchte, dass bereits ab der 1. Klasse das Fach Philosophie/Ethik als Alternative zu Religion angeboten wird. Die nun gestartete Petition soll bis zum Herbst laufen. Das Ziel: 10.000 Unterschriften.
Schulbehörde ist gegen eine Änderung
Die Schulbehörde will allerdings an dem aktuellen Modell nichts ändern. Im Gegenteil: Sie bezeichnet es als vorbildlich. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern wird in Hamburg ein gemeinsamer Religionsunterricht für alle angeboten. Gemeint ist: unabhängig davon, ob man einer Religionsgemeinschaft angehört. Außerdem werden laut Behörde im Religionsunterricht auch bereits Themen aus dem Bereich Ethik behandelt.
Schüler:innenkammer unterstützt GEW-Vorschlag
Die Hamburger Schüler:innenkammer unterstützt die Initiative der GEW. Die Hamburger Elternkammer bezieht nicht eindeutig Stellung. Sie sagt aber, der Religionsunterricht ermögliche Kindern erste Einblicke in unterschiedliche Glaubensrichtungen und Weltanschauungen, wenn er offen und integrativ gestaltet werde.
Kritik: Transparenz fehlt
Eltern- sowie Schüler:innenkammer und die GEW sind sich aber einig, dass es bei dem Thema an Transparenz fehlt. Eltern müssten ihrer Ansicht nach klar darüber informiert werden, dass der Religionsunterricht auf Wunsch der Eltern auch abgewählt werden könne. Wenn Kinder in der 1. bis 6. Klasse vom Religionsunterricht abgemeldet werden, werden sie laut Behörde dann in dieser Zeit anderweitig betreut, zum Beispiel in der Parallelklasse.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 05.06.2025 | 12:00 Uhr