Wirbelsturm "Oscar" Hurrikan trifft auf ein Kuba ohne Strom
Seit Tagen sind viele Menschen auf Kuba ohne Strom. Nun ist auch noch der Hurrikan "Oscar" auf Land getroffen. Der Energieminister des Landes macht den Menschen aber Hoffnung.
Das Zentrum des Hurrikans "Oscar" ist in Kuba auf Land getroffen. Der Wirbelsturm erreichte den Karibikstaat nach Angaben des US-Hurrikanzentrums NHC als Hurrikan der schwächsten Kategorie 1 von 5 an der östlichen Nordküste. Es gab zunächst keine Informationen über mögliche Schäden. Auch die Bahamas bekommen starken Wind und Regen ab.
Bereits am Freitag war auf Kuba das veraltete und abgenutzte Stromnetz zusammengebrochen. Das führte zu einem inselweiten Stromausfall. Große Teile des Landes mit rund zehn Millionen Einwohnern müssen seitdem ohne Elektrizität auskommen. In Teilen von Kubas Hauptstadt Havanna, die im Westen der Nordküste liegt, war die Stromversorgung am Samstagnachmittag wiederhergestellt worden, etwa sechs Stunden später aber wieder abgerissen.
Schwere Wirtschaftskrise
Das von der Kommunistischen Partei autoritär regierte Land erlebt seit mehreren Jahren eine seiner schwersten Wirtschaftskrisen seit der Revolution von 1959. Unter anderem sind Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoff knapp. Dem Staat fehlt es für den Import an Devisen. Viele Kubaner flüchten ins Ausland, laut Regierung schrumpfte die Bevölkerung allein in den Jahren 2022 und 2023 um insgesamt fast zehn Prozent.
Kubas Energieminister Vicente de la O sagte, voraussichtlich könne nach und nach bis Dienstag an allen Anschlüssen die Stromversorgung wiederhergestellt werden. Die Situation bleibe aber angespannt. Wegen Problemen in einigen Kraftwerken, unter anderem durch starken Wind, musste ihm zufolge das Wiederhochfahren des Stromnetzes mehrmals neu gestartet werden.
De la O: Embargo ist für Krise verantwortlich
De la O machte das seit mehr als 60 Jahren geltende Embargo der USA dafür verantwortlich, dass Kuba weder genug Kraftstoff noch Ersatzteile für seine Kraftwerke kaufen könne.
Einige Länder - darunter Kolumbien, Mexiko, Venezuela, Russland und Barbados - hätten ihre Unterstützung angeboten, bislang sei jedoch keine Hilfe nach Kuba unterwegs. Die Regierung stellte, auch wegen des Hurrikans, alle nicht essenziellen administrativen Tätigkeiten vorerst ein.