Ausfall von Kraftwerk Kuba ist landesweit ohne Strom
Ein Kraftwerksausfall verschärft die Energiekrise in Kuba weiter. Die Stromversorgung ist komplett zusammengebrochen. Schon zuvor musste das öffentliche Leben wegen wiederholter Stromausfälle eingeschränkt werden.
In Kuba ist das Stromnetz landesweit zusammengebrochen. Der Grund ist nach Angaben des Energieministeriums, dass das Kraftwerk Antonio Guiteras vom Netz genommen werden musste. Bereits seit den Mittagsstunden (Ortszeit) brachte die fehlende Versorgung das öffentliche Leben nahezu zum Erliegen.
Was zum Ausfall des landesweit größten Kraftwerks geführt hat, ließ das Ministerium offen. Mehrere andere Kraftwerke des sozialistischen Karibikstaats waren wegen ihres schlechten Zustands bereits außer Betrieb.
Kubas Präsident Präsident Miguel Diaz-Canel versicherte beim Kurznachrichtendienst X, man werde nicht ruhen, bis die Versorgung wieder hergestellt sei. Für die Führung des Landes habe die Lösung dieses für die Bevölkerung hochsensiblen Problems absolute Priorität.
Marode Infrastruktur und zu wenig Brennstoff
Kuba steckt in einer der schwersten Wirtschaftskrisen seit der Revolution um Fidel Castro von 1959. Wegen des schlechten Zustands der veralteten Infrastruktur gehen in Kuba regelmäßig die thermoelektrischen Kraftwerke vom Netz und müssen notdürftig repariert werden.
Die marode Infrastruktur war einer von drei Gründen, die der kubanische Ministerpräsident Manuel Marrero in einer am Donnerstag im Fernsehen ausgestrahlten Rede für die "komplexe" Problematik der unsicheren Energieversorgung verantwortlich machte.
Hinzu käme eine mangelnde Belieferung mit Brennstoffen, der aber eine wachsende Nachfrage gegenüberstehe. Kubas Stromversorgung beruht der Internationalen Energieagentur zufolge zu gut 80 Prozent auf Öl.
Der entscheidendste Faktor sei der Brennstoffmangel, betonte Marrero. Die beiden größten Kraftwerke des Landes, Felton und das nun havarierte Antonio Guiteras, müssten nach offiziellen Angaben dringend gewartet werden und liefern weniger Strom als vorgesehen. Die Regierung macht das seit Jahrzehnten geltende US-Embargo für Schwierigkeiten verantwortlich, an Ersatzteile und Brennstoff zu kommen.
Schulen bleiben zu, Unternehmen müssen Arbeit einschränken
In Teilen des Landes dauern die Stromausfälle inzwischen mehr als zwölf Stunden am Tag an, hieß es von Marrero weiter. Die kubanische Führung schränkte aufgrund der Krise das öffentliche Leben teilweise ein.
Schulen bleiben bis vorerst Anfang der kommenden Woche geschlossen. Auch Freizeitzentren mussten ihren Betrieb vorübergehend einstellen, kulturelle Veranstaltungen oder Aktivitäten, bei denen Strom verbraucht würde, wurden untersagt. Unternehmen sollten den Betrieb in Büros auf ein Minimum reduzieren und nur dringend notwendiges Personal einsetzen. Nur Krankenhäuser und Lebensmittelproduktionsstätten dürfen ohne Kürzungen weiterarbeiten.