Großbritannien Johnson will offenbar neue Minister
Der britische Premier Johnson will laut einem Zeitungsbericht sein Kabinett umbauen. Das Ziel: mehr Schlagkraft bei den kommenden Handelsgesprächen mit der EU.
Laut "Sunday Times" soll das bisherige britische Kabinett nur noch den Brexit durchziehen - und eine neue Regierungsmannschaft das Land danach fit machen für die Zukunft. Unter Berufung auf einen hochrangigen Regierungsmitarbeiter heißt es, der alte und neue Premierminister Boris Johnson plane für Februar umfangreiche Veränderungen.
Ein Drittel der Kabinettsmitglieder soll ausgewechselt, die Zuschnitte der Ministerien sollen umfassend verändert werden. So wandere das Brexit-Ministerium ins Handelsministerium, um die Expertise für die neuen großen Handelsverträge zu nutzen, die nach dem Austritt der Briten aus der EU ausgehandelt werden müssen. Die neuen Minister würden danach ausgesucht, ob sie Veränderungen durchsetzen könnten - und nicht nach ihrer Medientauglichkeit.
Geschenke für den Norden Englands
Außerdem wird Johnson dem Bericht zufolge in der Regierungserklärung am Dienstag - der "Queen's Speech" - viel versprechen, zum Beispiel, dass in den nächsten fünf Jahren umgerechnet rund 40 Milliarden Euro in den nationalen Gesundheitsdienst und mehr als 100 Milliarden Euro in Infrastrukturprojekte im Norden Englands gesteckt werden, also in Straßen, Brücken und öffentlichen Nahverkehr.
Dort, im Norden Englands, hatte Johnson zahlreiche bisherige Labour-Wähler erstmals für seine Konservative Partei gewinnen können. Mit den Investitionen und der Kabinettsumbildung will Johnson laut "Sunday Times" Großbritannien neu "in Form bringen" - und auch seine Wiederwahl 2024 vorbereiten.