Im Kreml empfängt der russische Präsident Putin den US-Sondergesandten für die Ukraine, Witkoff

Friedensplan für Ukraine Witkoff spricht erneut mit Putin

Stand: 25.04.2025 18:03 Uhr

Drei Stunden dauerte das Gespräch zwischen dem US-Sondergesandten Witkoff und Russlands Präsident Putin. Der Kreml nannte das Treffen "konstruktiv". Thema sollen auch direkte Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew gewesen sein.

Zum vierten Mal bereits traf sich Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff, um über die Lage in der Ukraine zu beraten. "So gut, Sie zu sehen!", sagte Witkoff zur Begrüßung. Auch Gastgeber Putin schien durchaus erfreut. Bilder, die das russische Staatsfernsehen veröffentlichte, zeigen die beiden Männer, wie sie offenbar gut gelaunt an einem großen Verhandlungstisch Platz nehmen.

Direktes Treffen zwischen Ukraine und Russland?

Beide kennen sich mittlerweile gut - und verstehen sich offenbar: Nach bisherigen Verhandlungen hatte sich Witkoff bislang immer auffällig positiv geäußert. Zuletzt redeten die beiden am 11. April in St. Petersburg mehr als vier Stunden lang miteinander.

Kerstin Klein, ARD Washington, zu den diplomatischen Bemühungen der USA im Ukraine-Krieg

tagesthemen, 25.04.2025 21:45 Uhr

Und auch dieses Mal drangen keinerlei Dissonanzen nach außen: Der Kreml sprach im Anschluss von einem "konstruktiven" Treffen. Drei Stunden dauerte das Gespräch heute. Dabei soll es auch um direkte Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gegangen sein. Weitere Informationen über konkrete Inhalte gab es nicht.

Positionen offenbar nicht weit auseinander

Zuvor hatte der Kreml noch von angespannten Verhandlungen gesprochen. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte im Interview des US-Senders CBS, dass ein Ukraine-Deal noch feinjustiert werden müsse. Dazu könnte möglicherweise auch das neue Gespräch zwischen Witkoff und Putin beigetragen haben. Die Positionen der USA und Russlands zumindest schienen schon vorher nicht allzu weit auseinander zu liegen.

Trump: "Krim bleibt bei Russland"

Heute bekräftigte US-Präsident Trump, dass die von Moskau annektierte ukrainische Halbinsel Krim als Teil eines amerikanischen Vorschlags für eine Friedenslösung unter russischer Kontrolle bleiben solle. "Die Krim wird bei Russland bleiben", sagte Trump in einem veröffentlichten Interview des Time-Magazins wörtlich. "Selenskyj versteht das", ergänzte er mit Blick auf den ukrainischen Staatschef.

Krim 2014 völkerrechtswidrig annektiert

Die Krim liegt im Süden der Ukraine an der Nordküste des Schwarzen Meeres. 2014 wurde die strategisch bedeutsame Halbinsel von Russland völkerrechtswidrig annektiert, damals war Barack Obama Präsident der USA. Die russische Invasion in die Ukraine begann im Februar 2022. "Sie hatten ihre U-Boote dort schon lange vor der Periode, von der wir jetzt reden, seit vielen Jahren", erklärte Trump im Interview mit Blick auf die Krim. "Die Leute sprechen auf der Krim überwiegend Russisch." Dies sei von Obama zugelassen worden, nicht von Trump.

Silke Diettrich, ARD Moskau, zum Treffen von Putin mit Trumps Sondergesandten Witkoff

tagesschau24, 25.04.2025 18:00 Uhr

Erst diese Woche hatte der US-Präsident Selenskyj vorgehalten, mit dessen Weigerung, für einen möglichen Deal mit Russland auf die Krim zu verzichten, nur den Krieg in die Länge zu ziehen. Selenskyj hat wiederum mehrmals bekräftigt, dass eine Anerkennung von besetztem Gebiet als russisch für sein Land eine rote Linie sei. Im Time-Interview betonte Trump, dass die USA und Russland "sehr gute Gespräche" geführt hätten. Man komme einem Deal sehr nahe.

Angriffe auf Ukraine dauern an

Dass dieser Deal auf uneingeschränkte Zustimmung anderer westlicher Staaten treffen könnte, scheint äußerst unwahrscheinlich. Deutschland und andere Nationen drängen darauf, dass die Ukraine maßgeblich am Entwurf einer Friedenslösung beteiligt wird. Eine Regierungssprecherin in Berlin mahnte heute, Ziel müsse ein "fairer, gerechter und nachhaltiger Frieden" zwischen Russland und der Ukraine sein. Dabei müsse "die Souveränität der Ukraine gewahrt bleiben". Es könne "keinen Friedensschluss ohne eine Zustimmung der Ukraine" geben.

Während Russland Bereitschaft zum Frieden betont, attackiert die Armee weiterhin die Ukraine. In der südostukrainischen Stadt Pawlohrad gibt es nach Drohnenangriffen drei Tote. Weitere 14 Personen wurden nach Angaben des Militärgouverneurs der Region, Serhij Lyssak, verletzt. Unter den Toten ist demnach eine 15-Jährige, unter den Verletzten befinden sich drei Kinder.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 25. April 2025 um 17:00 Uhr.