Weniger Anträge Die Schweiz schließt mehrere Asylzentren
In den vergangenen Jahren hatte die Schweiz die Zahl der Unterkünfte in Asylzentren deutlich erhöht. Weil zuletzt aber weniger Asylbewerber ankamen als vorhergesagt, sollen nun neun Zentren schließen.
In der Schweiz haben zuletzt weniger Menschen Asyl beantragt als vorhergesagt. Die Behörden schließen deshalb bis kommenden März neun der insgesamt 36 Bundesasylzentren.
Nach Angaben des zuständigen Staatssekretariats für Migration fallen durch die Schließung etwa 1.700 Unterbringungsplätze in verschiedenen Landesteilen weg. Ersten Schätzungen zufolge könne dadurch ein zweistelliger Millionenbetrag eingespart werden.
Die Schweizer Regierung geht nach eigenen Angaben davon aus, dass sie trotzdem keine Schwierigkeiten haben wird, Asyl- und Schutzsuchende unterzubringen. Derzeit seien die Bundesasylzentren im Land nur zur Hälfte belegt. Außerdem deute die aktuelle Situation auf den Migrationsrouten in Richtung Westeuropa nicht darauf hin, dass in den kommenden Monaten deutlich mehr Menschen Asyl beantragen würden.
Plätze zuvor mehr als verdoppelt
Nach der geplanten Schließung der neun Bundesasylzentren stehen dem Staatssekretariat für Migration noch 7.000 Plätze für die Unterbringung von Asyl- und Schutzsuchenden zur Verfügung. Diese Zahl könne bei Bedarf jederzeit wieder erhöht werden - unter anderem mit Hilfe der Armee. Insgesamt wurden in der Schweiz in diesem Jahr bis Ende September knapp 21.000 Asylgesuche gestellt.
Mit der jetzt angekündigten Schließung mehrere Bundesasylzentren vollzieht die Schweiz eine Trendwende. Seit 2022 hatte sie die Zahl der Unterbringungsplätze laufend erhöht, um die Registrierung und Unterbringung von Asyl- und Schutzsuchenden zu gewährleisten - von anfangs 5.000 auf zeitweise über 10.500. Die Zentren, die jetzt geschlossen werden, waren in Zivilschutzanlagen, einer Kaserne und einer Mehrzweckhalle untergebracht.