Griechenland Starke Winde fachen Feuer neu an
Die große Hitze in Griechenland ist vorerst zwar vorbei, aber die Gefahr längst nicht gebannt. Starke Winde fachen gelöscht geglaubte und neue Brände an. Im Zentrum des Landes sind laut Behörden Feuer außer Kontrolle geraten.
Zivilschutz und Meteorologen geben keine Entwarnung für Griechenland: Starke Nordwinde, die in der Nacht im Südosten Europas eintraten, haben die fast zweiwöchige Extremhitze in Griechenland mit Temperaturen von bis zu 45 Grad zwar beendet. Landesweit zeigen die Thermometer nun Werte um die 35 Grad, wie das Wetteramt mitteilte. Aber, so warnen Meteorologen: Starke Winde zusammen mit der Trockenheit seien ein "explosiver Cocktail".
So brachen nun auch in Mittelgriechenland zahlreiche Brände aus, die nach Angaben der Regionalverwaltung außer Kontrolle geraten sind.
Mehrere Ortschaften müssen evakuiert werden
Die Flammen erreichten die Vororte der großen griechischen Hafenstadt Volos, wie der staatliche Rundfunk (ERT) berichtete. "Ein Evakuierungsbefehl wurde erlassen", sagte der Gouverneur der Region Thessalien, Costas Agorastos, dem staatlichen Sender ERT. Zwei Menschen seien laut Medienberichten ums Leben gekommen. Tausende Nutz- und Wildtiere verendeten.
Der griechische Zivilschutz evakuierte rund 20 Ortschaften östlich von Volos. Löschflugzeuge und -hubschrauber versuchten, die Brände zu löschen. Hunderte Einwohner versuchten zu helfen, berichteten Reporter vor Ort. Im Raum der Städte Larisa und Volos musste vorübergehend wegen starker Rauchbildung die Nord-Süd-Autobahn Athen-Thessaloniki gesperrt werden, teilte der Regionalgouverneur, im Athener Nachrichtensender Skai mit. Nahe Larisa wurde ein Mann in Gewahrsam genommen, der Feuer gelegt haben soll, berichtete der staatliche Rundfunk.
Zudem loderte ein Feuer außerhalb der 60.000-Einwohner-Stadt Lamia auf. Dort sollen laut Feuerwehr drei Ortschaften evakuiert werden. Nach Angaben der Feuerwehr entstanden in den vergangenen 24 Stunden 61 neue Waldbrände. Die Feuerwehr warnte, die Brandgefahr bleibe somit weiterhin für mehrere Regionen Griechenlands extrem hoch.
Auch Rhodos erneut von Bränden betroffen
Im Südosten der Ferieninsel Rhodos flammten gestern Abend bereits an mehreren Stellen Brände wieder auf, von denen die Behörden geglaubt hatten, sie seien gelöscht, berichteten Reporter griechischer Medien. "Es wird wieder ein schwieriger Tag für Rhodos", sagte ein Sprecher der Feuerwehr im Staatsrundfunk. Dies gelte auch für die nächsten Tage.
Touristen sind auf der Insel jedoch nicht in Gefahr. Sie waren bereits seit Samstag aus der betroffenen Region in Sicherheit gebracht worden.
Auf Rhodos sind erneut Brände aufgeflammt.
Extremwetter im Mittelmeerraum
Auch Süditalien bleibt von Bränden und hohen Temperaturen betroffen. Der Vorsitzende der Region Sizilien wollte die Regierung gestern bitten, den Notstand für die Insel auszurufen. Drei Menschen waren durch Brände ums Leben gekommen. Der Norden Italiens war in den vergangenen Tagen hingegen von schlimmen Unwettern getroffen worden. Dabei kamen zwei Frauen ums Leben.
Von der intensiven Hitzewelle sind in den vergangenen Tagen neben Griechenland und Italien weite Teile des Mittelmeerraumes betroffen. Von Portugal bis nach Algerien kämpfen Feuerwehrleute gegen Brände.