Kinder und ihre Eltern überqueren eine Straße in der Stadt Guangzhou in China.

Schrumpfende Bevölkerung China will Kinderkriegen attraktiver machen

Stand: 29.10.2024 11:32 Uhr

China steht vor einer großen Herausforderung: Die Bevölkerung schrumpft - schon das zweite Jahr in Folge. Das bremst auch die Wirtschaft aus. Die kommunistische Führung versucht nun fürs Kinderkriegen zu werben.

Eine neue Kultur des Heiratens und Kinderbekommens soll geschaffen werden, heißt es in einer Mitteilung des Staatsrats in Peking. Man wolle mehr Respekt schaffen für Schwangere und Hochzeiten im, wie es heißt, "richtigen" Alter. Dazu sollen sich Väter und Mütter die Verantwortung teilen.

Um das zu erreichen, könnte man die Versicherungen für Mütter, den Mutterschaftsurlaub, Zuschüsse sowie die medizinische Versorgung und Betreuung für Kinder verbessern, hieß es. Konkrete Maßnahmen wurden allerdings nicht angekündigt.

Wirtschaft lahmt, Kommunen überschuldet

China steht vor einer riesigen demografischen Herausforderung. Die Bevölkerung des Landes mit 1,4-Milliarden Einwohnern schrumpft seit zwei Jahren und überaltert zunehmend - und das ohne flächendeckendes Sozialsystem. Eine Trendwende ist nicht in Sicht. Zwar ist die jahrzehntelang geltende Ein-Kind-Politik längst Geschichte. Junge Leute wollen häufig dennoch nicht mehr als ein Kind bekommen, viele bleiben kinderlos.

Gründe sind unter anderem hohe Kosten für die Kindererziehung in den Städten und großer Konkurrenzdruck. Dazu kommt, dass es wirtschaftlich nicht mehr so gut läuft. Kommunen sind überschuldet, der Konsum lahmt, die Immobilienbranche steckt in der Krise und gerade viele junge Leute sind ohne Job. Die kommunistische Staats- und Parteiführung hat zuletzt mehrere Konjunkturmaßnahmen angekündigt, um der Wirtschaft wieder mehr Schwung zu verleihen.