Übergang zu Guatemala Migranten an mexikanischer Grenze erschossen
An der Grenze zu Guatemala sind offenbar sechs Migranten durch Schüsse mexikanischer Soldaten getötet worden. Das teilte Mexikos Verteidigungsministerium mit. Die Soldaten hätten auf einen Lastwagen gefeuert.
Mehrere Migranten sind laut mexikanischem Verteidigungsministerium in der Nähe der Grenze zu Guatemala getötet worden. Mexikanische Soldaten hätten auf das Feuer auf einen Lastwagen eröffnet, nachdem sie eigenen Angaben zufolge Schüsse hörten. Sechs der Migranten in dem Fahrzeug seien ums Leben gekommen, mindestens zehn weitere wurden verletzt.
Der Lastwagen und zwei weitere Fahrzeuge seien den Angaben zufolge im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas in der Nähe zur Grenze von Guatemala unterwegs gewesen. Zwei der Fahrzeuge hätten solchen geähnelt, die von kriminellen Gruppen benutzt würden. Die Soldaten gaben an, Schüsse gehört zu haben.
33 Migranten in dem Lastwagen
Zwei der Soldaten schossen daraufhin auf den Lastwagen, in dem sich insgesamt 33 Migranten aus Ägypten, Nepal, Kuba, Indien, Pakistan und mindestens einem weiteren Land befunden haben sollen. Vier der Migranten seien noch vor Ort gestorben, zwei weitere im Krankenhaus, erklärte das Ministerium.
Die zwei Soldaten sind laut Verteidigungsministerium an die Untersuchungsbehörden überstellt worden. Für die Dauer der Ermittlungen seien sie von ihren Aufgaben entbunden. Zivilgesellschaftliche Organisationen kritisierten den Vorfall und verwiesen auf die noch "ungeklärten Umstände", die zu den Todesfällen führten.
Route für Schleuser und Schmuggler
Seit Jahren werden Soldaten in Mexiko massiv gegen die Drogenkartelle und für andere Aufgaben der inneren Sicherheit eingesetzt. Aktivisten prangern Menschenrechtsverletzungen an. Die meisten Migranten ziehen durch Mexiko in Richtung USA. Das Gebiet ist eine bekannte Schmuggelroute für Schleuser, aber auch Schauplatz von Revierkämpfen zwischen Drogenbanden.