Konfliktparteien im Sudan Erklärung zum Schutz von Zivilisten
Nach US-Angaben haben die Konfliktparteien im Sudan eine Erklärung zum Schutz von Zivilisten unterzeichnet. In den Verhandlungen über eine befristete Waffenruhe lägen die beiden Parteien "ziemlich weit auseinander".
Die Konfliktparteien im Sudan haben sich US-Angaben zufolge auf Richtlinien für die Ermöglichung humanitärer Hilfe geeinigt. Vertreter der Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz unterzeichneten am Donnerstagabend im saudiarabischen Dschiddah eine "Verpflichtungserklärung zum Schutz der Zivilisten im Sudan", wie eine an den Gesprächen beteiligte US-Vertreterin mitteilte.
Die Erklärung verpflichte beide Seiten dazu, humanitäre Hilfe ins Land zu lassen, um die Wiederherstellung der Versorgung mit Strom, Wasser und anderen grundlegenden Versorgungsangeboten zu ermöglichen. Zudem sollen Sicherheitskräfte aus Krankenhäusern abgezogen und "respektvolle Beisetzungen" der Toten in die Wege geleitet werden.
Gespräche über Waffenruhe dauern an
Die Verhandlungen über eine befristete Waffenruhe liefen noch, teilte die US-Vertreterin mit, die anonym bleiben wollte. "Dies ist keine Waffenruhe. Dies ist eine Verpflichtungserklärung nach internationalem humanitären Recht, vor allem mit Blick auf die Behandlung von Zivilisten" und die Notwendigkeit, humanitären Helfern ihre Arbeit zu ermöglichen.
"Wir sind hoffnungsvoll, vorsichtig, dass ihre Bereitschaft zur Unterzeichnung dieses Dokuments ein gewisses Momentum schafft, damit sie den Raum schaffen" für Hilfslieferungen, sagte sie. In den Verhandlungen lägen die beiden Konfliktparteien aber "ziemlich weit auseinander".
Die Unterhändler, die mit saudischen und US-amerikanischen Vermittlern zusammenarbeiteten, hätten sich jedoch zum Ziel gesetzt, innerhalb der nächsten zehn Tage eine Waffenruhe zu erreichen. Frühere Vereinbarungen über Feuerpausen waren seit Beginn des Konflikts wiederholt gebrochen worden.
Mehr als 750 Menschen getötet
Bei den seit Mitte April andauernden Gefechten im Sudan zwischen den Truppen des Armeechefs Abdel Fattah al-Burhan und seinem früheren Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo, der die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) befehligt, wurden bereits mehr als 750 Menschen getötet und Hunderttausende vertrieben.
Vertreter der beiden Generäle verhandeln seit Samstag in Dschiddah in "Vorgesprächen" unter Beteiligung der USA und der Vereinten Nationen. UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths hat Vorschläge unterbreitet, in denen beide Seiten sichere Rahmenbedingungen für humanitäre Hilfe garantieren.