Ostafrika Chapo zum Wahlsieger in Mosambik erklärt
Der Kandidat der Regierungspartei in Mosambik ist zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt worden. Laut Wahlkommission bekam Chapo etwa 70 Prozent der Stimmen. Die Opposition spricht von Wahlbetrug und rief zu Protesten auf.
In Mosambik hat die Wahlkommisssion den Kandidaten der Regierungspartei, Daniel Chapo, zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt. Demnach erhielt er 70,67 Prozent der Stimmen. Auf den Plätzen zwei und drei liegen der unabhängig kandidierende Venancio Mondlane mit 20,32 Prozent und Ossufo Momade, der Kandidat der größten Oppositionspartei Renamo mit 5,81 Prozent.
Das Wahlergebnis bedeutet, dass die Partei FRELIMO nach 49 Jahren an der Macht weiter regieren kann. Der bisherige Präsident Mosambiks, Filipe Nyusi, tritt nach zwei fünfjährigen Amtszeiten ab.
Die Opposition spricht von Wahlbetrug und hat in vergangenen Tagen immer wieder zu Protesten aufgerufen, die von Sicherheitskräften teils gewaltsam beendet wurden.
EU-Beobachter: Unregelmäßigkeiten bei Auszählung
Auch Beobachtern der Europäischen Union zufolge ist es bei der Stimmenauszählung zu Unregelmäßigkeiten gekommen. Die Wahlbeobachtermission habe "ungerechtfertigte Änderungen der Wahlergebnisse" festgestellt. Zudem seien EU-Beobachter daran gehindert worden, die Auszählung in einigen Bezirken und Provinzen sowie auf nationaler Ebene zu beobachten.
Chapo ist ein politisch eher ein Neuling. Der 47-Jährige trat 2011 als Landrat in die Politik ein und wurde 2019 zum Gouverneur der südlichen Provinz Inhambane gewählt, bevor er diesen Mai zum Generalsekretär der Partei FRELIMO aufstieg.
Armut und Wetterextreme
Mosambik hat knapp 33 Millionen Einwohner und ist mehr als doppelt so groß ist wie Deutschland. Das Land am Indischen Ozean ist reich an Ressourcen, trotzdem haben viele Menschen nicht genug zu essen. Die staatliche Infrastruktur ist vielerorts unterentwickelt. Im Nordosten des Landes, wo große Ölvorkommen liegen, führen seit einigen Jahren islamistische Milizen Krieg gegen die Regierung.
Dazu ist Mosambik immer wieder von verheerenden Folgen der durch den Klimawandel zunehmenden Wetterextreme betroffen, aktuell von einer Dürre.