Explosionen kurz nach dem Start Auch zweiter "Starship"-Test endet vorzeitig
Eines Tages sollen "Starship"-Raketen Menschen bis zum Mond und weiter bringen. Doch auch der zweite Testflug des Unternehmens SpaceX verlief anders als erhofft: Beide Raketenstufen explodierten kurz nach dem Start.
Das größte jemals gebaute Raketensystem der Raumfahrtgeschichte hat auch einen zweiten Testflug nicht abschließen können. Zwar hob die unbemannte 120 Meter hohe Rakete vom SpaceX-Weltraumbahnhof Starbase im US-Bundesstaat Texas ab. Acht Minuten später explodierten jedoch beide Raketenstufen, wie SpaceX mittelte.
Wenige Minuten nach dem Start trennten sich die beiden Raketenstufen. Die untere Raketenstufe explodierte kurz danach und landete nicht wie geplant im Golf von Mexiko. Die obere Raketenstufe flog eine Zeit lang weiter und erreichte offenbar auch erstmals den Weltraum. Dann aber brach der Kontakt ab. "Wir haben die Daten der zweiten Stufe verloren - wir glauben, dass wir möglicherweise die zweite Stufe verloren haben", sagte Moderator John Insprucker im SpaceX-Livestream. Eigentlich hätte sie auf eine Höhe von 240 Kilometern steigen und nach rund anderthalb Stunden nahe Hawaii im Pazifik landen sollen.
Ein SpaceX-Sprecher bezeichnete den Testflug trotz der "raschen ungeplanten Zerlegung" von Antriebsstufe und Rakete dennoch als "unglaublich erfolgreichen Tag".
Erster Testflug endete nach vier Minuten
Mitte April war erstmals ein "Starship" zu einem unbemannten Teststart aufgebrochen - und vier Minuten später taumelnd explodiert und zerbrochen. Milliardär Elon Musk, dessen Firma SpaceX das Raketensystem "Starship" entwickelt und gebaut hat, sah darin allerdings keinen Rückschlag, sondern einen "aufregenden Teststart".
Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA hatte den Vorfall untersucht und als Bedingung für einen solchen nächsten Teststart zahlreiche Verbesserungsmaßnahmen angemahnt. SpaceX teilte mit, zahlreiche Verbesserungen und Veränderungen umgesetzt zu haben. Die FAA hatte daraufhin weitere Tests erlaubt.
Der zweite Teststart mit einem "Starship" war ursprünglich für Freitag angesetzt gewesen, wurde dann aber auf den heutigen Samstag verschoben. Musk gab an, es habe zuvor noch eine Antriebseinheit an einer Steuerfläche ausgetauscht werden müssen.
SpaceX will mit "Starship" bis zum Mars
Das "Starship" - bestehend aus dem rund 70 Meter langen Booster "Super Heavy" und der rund 50 Meter langen ebenfalls "Starship" genannten oberen Stufe - soll bemannte Missionen zu Mond und Mars ermöglichen. Das System ist so konstruiert, dass Raumschiff und Rakete nach der Rückkehr auf die Erde wiederverwendet werden können. Das insgesamt rund 120 Meter lange System soll künftig weit über 100 Tonnen Ladung transportieren können. Mit dem "Starship" will die NASA Astronauten auf der "Artemis"-Mission auf den Mond bringen. SpaceX hofft, eines Tages bis zum Mars zu kommen.