Prognose der EU-Kommission Wirtschaft im Euro-Raum erholt sich
Die Wirtschaft in den Euro-Ländern nimmt wieder Fahrt auf. Im laufenden Jahr erwartet die EU-Kommission 1,2 Prozent Wachstum, 2015 1,7 Prozent - 0,1 Prozentpunkte weniger als in der bisherigen Prognose. EU-Kommissar Kallas mahnte zu weiteren Reformen.
Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone fällt im kommenden Jahr nach Berechnungen der EU-Kommission etwas schwächer aus als bisher erwartet. Dem Frühjahrsausblick der EU zufolge wächst die Wirtschaft in den 18 Ländern der Währungsunion nach 1,2 Prozent in diesem Jahr um 1,7 Prozent im Jahr 2015. Im Februar war die EU-Kommission noch von einem Wachstumsplus von 1,8 Prozent im kommenden Jahr ausgegangen.
Eine positive Entwicklung erwarten die EU-Experten bei der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit in der Eurozone: Nach 12,0 Prozent im vergangenen Jahr sinkt die Arbeitslosenquote den neuen Berechnungen zufolge in diesem Jahr auf 11,8 Prozent, bevor sie im Jahr 2015 auf 11,4 Prozent fallen soll. Im Februar hatte die EU-Kommission noch erwartet, dass die Arbeitslosenquote 12,0 Prozent in diesem und 11,7 Prozent im kommenden Jahr beträgt.
EU fordert mehr Reformen
Um künftig mehr Jobs zu schaffen, müssten die EU-Staaten ihre Strukturreformen fortsetzen und das Potenzial für Wachstum stärken, sagte EU-Kommissar Siim Kallas, der während des Europawahlkampfs EU-Währungskommissar Olli Rehn vertritt. Es gebe aber Anlass zum Optimismus, da die Rezession vorüber sei.
Lage in Frankreich und Spanien weiterhin problematisch
Laut EU-Prognose wird Frankreich es auch im nächsten Jahr trotz eines milliardenschweren Sparprogramms nicht schaffen, wie versprochen bei der Neuverschuldung die Maastricht-Grenze von drei Prozent der Wirtschaftsleistung einzuhalten. Demnach wird Frankreich 2015 mit einem Defizit von 3,4 Prozent die Marke reißen - nach 3,9 Prozent im laufenden Jahr. Die Pariser Regierung hat gerade ein Sparpaket beschlossen, das bis 2017 rund 50 Milliarden Euro im Haushalt einsparen soll.
Für Spanien, das 2016 wieder die Drei-Prozent-Marke einhalten muss, nennt die Prognose 5,6 Prozent Defizit in diesem Jahr und 6,1 Prozent in 2015. Bis auf Zypern traut die Behörde allen 18 Euro-Staaten 2014 wieder eine anziehende Konjunktur zu. Deutschlands Bruttoinlandsprodukt wächst demnach 2014 um 1,8 Prozent und 2015 um 2,0 Prozent.
Inflation bleibt niedrig
Die Inflation im Euroraum bleibt nach der EU-Prognose weiter auf niedrigem Niveau. Die Teuerung der Verbraucherpreise liegt veröffentlichten Berechnungen der EU-Kommission in diesem Jahr bei 0,8 Prozent, bevor sie im Jahr 2015 auf 1,2 Prozent steigen soll. Die EU-Kommission korrigierte damit ihre bisherigen Berechnungen nach unten. Im Februar waren die EU-Experten noch davon ausgegangen, dass die Inflationsrate in diesem Jahr bei 1,0 Prozent und im kommenden Jahr bei 1,3 Prozent liegt.