Mit 25 Cent Pfand Wein aus Mehrwegflaschen im Supermarkt
In Teilen Deutschlands können Verbraucherinnen und Verbraucher künftig Wein in 0,75-Liter-Mehrwegflaschen kaufen. Hinter dem System steht eine Genossenschaft, die ökologische und ökonomische Vorteile betont.
Die Supermarktkette Edeka verkauft im Südwesten Deutschlands jetzt auch Wein in 0,75-Liter-Mehrwegflaschen. Kundinnen und Kunden müssen an der Kasse für die speziellen Weinflaschen künftig je 25 Cent Pfand bezahlen, wie die Genossenschaft Wein-Mehrweg mitteilte.
Getränkehändler und Bio-Läden schon dabei
"Die 0,75-Liter-Mehrwegflasche lässt sich bis zu 50 Mal befüllen", sagte Chef Werner Bender. Das spare Ressourcen und Energie und vermeide Abfall. Der Genossenschaft gehören 13 Betriebe an, die ihren Wein in den Flaschen vermarkten. Mit 5.200 Hektar stehen sie nach eigenen Angaben für mehr als fünf Prozent der Gesamtrebfläche hierzulande.
Mittelfristig wollen die Anbieter erreichen, dass die Mehrwegflaschen einen erheblichen Teil der bisherigen 0,75l Einwegflaschen ersetzt. Mit den ökologischen Vorteilen seien auch ökonomische Effekte verbunden, "die einerseits durch Leergut-Rückgabe die Kundenbindung im Handel fördern und andererseits zum Erhalt der Weinbaukultur in Deutschland beitragen sollen".
Im Sortiment haben die Betriebe 37 verschiedene Sorten - darunter Rot-, Rosé- und Weißweine. Einige von ihnen werden in den ersten Märkten im Südwesten verkauft, so der Verbund. Bei Getränkehändlern in großen Teilen Süddeutschlands sowie im bundesweiten Bio-Handel werden die 0,75-Liter-Mehrwegflaschen danach bereits auch verkauft.
Eine Flasche, mehrere Etikette
Der Verband setzt dabei auf eine einheitliche Mehrwegflasche. Noch ist Edeka Südwest der einzige größere Anbieter im Lebensmitteleinzelhandel der 0,75-Liter-Mehrwegflaschen. Eine weitere große Unternehmensgruppe hat nach Verbandsangaben aber bereits angekündigt, die Flaschen bald ebenfalls in ihr Sortiment zu nehmen.
Rewe Südwest teilte auf dpa-Anfrage mit, dass man derzeit eine Einführung von Mehrweg-Weinflaschen nicht bestätigen könne. Lidl und Kaufland machten keine Angaben. Aldi Süd teilte mit, man beobachte die Entwicklung genau. Darüber hinaus äußerte sich eine Sprecherin des Discounters nicht.