Nachtfrost im Januar Minusgrade ermöglichen Eisweinlese
Die frostigen Temperaturen haben zu Beginn des Jahres Winzern eine reiche Lese eingebracht. In zahlreichen Regionen konnte im Januar Eiswein gelesen werden, nachdem dies bereits im Dezember möglich war.
Die Rückkehr des Winters mit eisigen Nachttemperaturen von bis zu minus elf Grad hat im Januar erneut die Lese von Eiswein möglich gemacht. "Eisweine werden immer rarer", sagte Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI) im rheinhessischen Bodenheim: "Es konnten in diesem Jahr zwar in vielen Anbaugebieten erfolgreich Eisweintrauben gelesen werden, allerdings nur von sehr wenigen Betrieben."
Trauben müssen durchgefroren sein
Denn Eiswein sei für die Winzer immer mit einem Risiko verbunden: Für eine Eisweinlese müssen die Trauben durchgefroren sein. Dazu seien mindestens minus sieben Grad über mehrere Stunden notwendig. Doch da diese eisigen Temperaturen in den vergangenen Jahren immer seltener geworden sind, seien auch die für eine Eisweinernte angemeldeten Flächen in den vergangenen Jahren ständig zurückgegangen, sagte Büscher.
Beim Eiswein werden die überreifen Trauben gefroren gelesen und gepresst. Eisweine haben dem DWI zufolge daher in der Regel hohe Restzuckergehalte von deutlich mehr als 100 Gramm pro Liter. Anders als südländische Süßweine enthalten sie aber relativ wenig Alkohol, oft um sieben Volumenprozent.
Riesling, Spätburgunder und Petit Manseng
Bereits Anfang Dezember hätten einige Betriebe frühen Eiswein lesen können, hieß es. Vor allem Winzer in Rheinhessen, Württemberg, Franken sowie an der Mosel sei dies gelungen.
In den ersten Wochen des neuen Jahres konnten etwa an der Ahr Spätburgundertrauben gelesen werden. In der Pfalz konnte ein Weinbaubetrieb tief gefrorenes Lesegut der seltenen Sorte Petit Manseng ernten. An der Hessischen Bergstraße ließen sich gefrorene Rieslingtrauben ernten. Auch in Sachsen war die Lese gefrorener Trauben der Sorte Cabernet Blanc möglich, ebenso in Baden - dort konnte ebenfalls Riesling für Eiswein gelesen werden.