Nach Übernahme durch Finanzinvestor Yahoo will zurück an die Börse
Das Internet-Unternehmen Yahoo gehört zu den bekanntesten Namen der Branche - hat aber stark an Bedeutung verloren. Nun will es mit einem Börsengang an alte Zeiten anknüpfen.
Der Internetkonzern Yahoo plant eine Rückkehr an die Börse. Der Chef des US-Unternehmens, Jim Lanzone, kündigte den Schritt gegenüber der "Financial Times" an. Damit wolle man Yahoo - einer der ältesten und bekanntesten Marken der Internet-Branche - wieder zu altem Glanz verhelfen, hieß es. Yahoo sei "finanziell bereit" und sehr profitabel, sagte der Manager der Zeitung.
Internet-Pionier wird abhängt
Yahoo wurde 1994 von Jerry Yang und David Filo gegründet und erstmals 1996 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. In den 1990er-Jahren stieg Yahoo zu einer der beliebtesten Websites weltweit auf. Bereits 1995 hatte das Unternehmen die Internet-Suchmaschine Yahoo Search entwickelt, die lange einer der führenden Netz-Dienste für private Nutzer war.
In den Folgejahren verlor das Unternehmen bei der Internet-Suche aber auch als Portal stetig an Bedeutung. Vor allem der Aufstieg von Google führte dazu, dass es bei Yahoo zu einer ganzen Reihe von Entlassungswellen kam. Mehrfach bemühte sich das Management um einen Neuausrichtung, konnte den Schrumpfungsprozess aber nicht aufhalten.
Von Verizon zu Apollo
2017 übernahm dann der US-Telekomkonzern Verizon das schwächelnde Portal. Seit 2021 gehört Yahoo dem Finanzinvestor Apollo aus New York, der das Unternehmen für rund fünf Milliarden Dollar von Verizon gekauft hat.
Weiterhin betreibt das Unternehmen ein Internet-Portal, das nach Angaben von Firmenchef Jim Lanzone heute noch zu den beliebtesten Internetseiten weltweit gehört. Zudem zählen Marken wie Yahoo Finance, Techcrunch, ein Nachrichtenportal und ein E-Mail-Dienst zu den rund 30 Geschäftseinheiten des Konzerns.
Bei der Internet-Suche liegt Yahoo nach eigenen Angaben noch auf Platz drei - allerdings weit hinter den Marktführern Google und Microsoft mit seiner Suchmaschine Bing.
Weitere Übernahmen geplant
Lanzone kündigte an, nach interessanten Übernahme-Möglichkeiten Ausschau zu halten. Erst kürzlich hatte Yahoo die Sportwetten-App Wagr aufgekauft, um sein Sportgeschäft zu erweitern.
Der neue Unternehmenschef, der zuvor die Online-Datingplattform Tinder leitete, kam 2021 mit der Aufgabe, aus Yahoo wieder ein eigenständiges Unternehmen zu formen. Mit dem Börsengang würde der Finanzinvestor Apollo zumindest einen Teil seiner Anteile wieder am Markt platzieren - je nach Unternehmensbewertung mit beträchtlichem Gewinn.