Gegenmaßnahmen vorbereitet Twitter wehrt sich gegen Übernahme durch Musk
Twitter greift zu Gegenmaßnahmen, um sich gegen eine Übernahme durch Tech-Milliardär Musk zu wehren. Der war zuvor mit mehr als neun Prozent beim Kurznachrichtendienst eingestiegen - und will nun auch den Rest kaufen.
Der US-Kurznachrichtendienst Twitter setzt sich gegen den Versuch der feindlichen Übernahme durch den Technologieunternehmer Elon Musk zur Wehr. Der Verwaltungsrat verabschiedete einen Plan, der die Rechte der derzeitigen Anteilseigner stärkt, wie das US-Unternehmen mitteilte. Musk, der erst kürzlich als Großaktionär bei Twitter eingestiegen war, wird damit der von ihm beabsichtigte Aufkauf der übrigen Aktien des Unternehmens erschwert.
Twitter setzt sich mit "Giftpille" zur Wehr
Der Plan sieht vor, dass andere Aktionäre zusätzlich Anteile günstig kaufen können, wenn ein Aufkäufer die Marke von 15 Prozent überschreitet. Der Schritt ist eine klassische "Giftpille", zu der von Übernahmen bedrohte Firmen oft greifen. Auch ist vorgesehen, dass bei der möglichen Übernahme des Unternehmens durch den großangelegten Aufkauf von Aktien der Käufer eine sogenannte Kontrollprämie an die übrigen Aktionäre zahlen muss. Dabei handelt es sich um einen Beitrag, der über dem Marktwert der Aktien liegt.
Der verabschiedete Plan werde die Wahrscheinlichkeit reduzieren, dass "irgendeine Institution, Person oder Gruppe" durch den Erwerb von Aktien auf dem freien Markt die Kontrolle über das Unternehmen gewinne, ohne dass allen Anteilseignern eine "angemessene Kontrollprämie" gezahlt werde, erklärte Twitter. Die Maßnahme solle für ein Jahr gelten.
Musk: "Nicht sicher", dass Übernahme gelingt
Musk, der Gründer des Elektroautoherstellers Tesla und des Weltraumunternehmens SpaceX, hatte zuletzt ein Angebot an alle Twitter-Aktionäre bekanntgegeben, Aktien des Unternehmens zum Stückpreis von 54,20 Dollar (49,69 Euro) zu übernehmen. Den Wert von Twitter veranschlagte Musk damit bei rund 43 Milliarden Dollar.
Der Unternehmer kaufte sich in den vergangenen Wochen bereits eine Beteiligung von 9,2 Prozent zusammen. Er räumte allerdings bereits ein, er sei sich "nicht sicher", dass ihm die Übernahme von Twitter gelingen werde.