Vor der Hauptversammlung am Dienstag Hypo Real Estate will weitere Hilfe vom Staat
Der angeschlagene Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate braucht noch mehr Hilfevom Staat. Das sagte der Vorstandsvorsitzende Wieandt in einem Zeitungsinterview. Über die genaue Höhe wolle er sich vor der Hauptversammlung am kommenden Dienstag nicht äußern.
Die Hypo Real Estate (HRE) braucht nach den Worten ihres Vorstandsvorsitzenden Axel Wieandt weitere Unterstützung vom Staat. "Wir hätten ohne staatliche Hilfe das Geschäft nicht fortführen können und brauchen weitere Hilfe", sagte Wieandt der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Über die genaue Höhe wollte er sich vor der Hauptversammlung am kommenden Dienstag nicht äußern.
"Auch nach der Kapitalerhöhung, über die die Aktionäre am Dienstag zu beschließen haben, besteht weiter Kapitalbedarf", sagte Wieandt nur. Die Hauptversammlung soll zustimmen, dass der Staat die übrigen Aktionäre hinausdrängt. Wieandt verteidigte dieses Vorgehen gegen die Kritik von Großaktionär Christopher Flowers und Aktionärsschützer. "Für die Aktionäre ist das nicht glücklich, für das Unternehmen aber ohne Alternative. Ohne Hilfe des Staates würde diese Bank nicht mehr existieren", sagte Wieandt. "Der Finanzminister hat bereits 87 Milliarden Euro im Feuer. Da ist es nachvollziehbar, dass er die volle Kontrolle haben will, bevor er weitere substanzielle Hilfe gewährt."
Um den Neuanfang der Bank zu demonstrieren, werde sich die Hypo Real Estate umbenennen, kündigte Wieandt an. "Gerade im Inland hat der Name extrem gelitten. Wir denken über Alternativen nach." Die Marke HRE habe keine zweite Chance. Unter dem neuen Namen könnte das Institut dann in ein paar Jahren wieder an die Börse zurückkehren. "Nach meinem Verständnis will der Bund nicht dauerhaft Eigentümer bleiben", sagte Wieandt.