Griechenland setzt erste Sparauflagen um Selbst Reis und Klopapier werden teurer
Ouzo in der Taverne, Joghurt, Mehl - ab heute müssen die Griechen für viele Produkte mehr bezahlen, denn die Regierung hat die Mehrwertsteuer von 13 auf 23 Prozent angehoben. Selbst Fahrscheine für den öffentlichen Nahverkehr dürften ab August teurer werden.
Im Euro-Krisenland Griechenland gilt ab heute eine deutlich höhere Mehrwertsteuer auf viele Produkte als bisher. Für viele Waren und Dienstleistungen, für die bislang der ermäßigte Satz von 13 Prozent galt, wird nun der reguläre Satz von 23 Prozent fällig.
Die griechische Presse listete gestern die Produkte und Dienstleistungen auf, für die sich die Mehrwertsteuer erhöht. In allen Tavernen und Bars etwa werden künftig 23 Prozent für die servierten Getränke und Gerichte fällig. Auch für alle verarbeiteten Lebensmittel beträgt die Mehrwertsteuer künftig 23 Prozent. So werden unter anderem bestimmte Fleisch- und Speiseölsorten, Kaffee, Tee, Kakao, Essig, Reis, Mehl, Milchprodukte, Feuerwerkskörper, Toilettenpapier und Kondome teurer. Der erhöhte Satz trifft auch Dienstleister wie Taxifahrer, Bestattungsunternehmer und Nachhilfelehrer. Anfang August dürften auch die Fahrscheine für den öffentlichen Nahverkehr teurer werden.
Die griechische Finanzpresse schätzte, dass die Mehrwertsteuererhöhung dem Staat allein bis Jahresende 800 Millionen Euro zusätzlich einbringen wird.
Die Erhöhung war vor wenigen Tagen vom griechischen Parlament gebilligt worden und ist eine der Voraussetzungen für den Beginn von Gesprächen mit den Gläubigern des Landes über ein neues Hilfspaket.