EU gibt Gelder aus Konjunkturpaket frei Milliardenförderung für Windkraft und CO2-Speicherung
Rund eine Milliarde Euro für CO2-Speicherprojekte, 565 Millionen für Windkraft: Die EU hat die erste Tranche eines Fünf-Milliarden-Programms zum Ausbau der Energie- und Breitbandnetze freigegeben. Allein 180 Millionen Euro sollen nach Jänschwalde gehen. Dort soll die CO2-Speicherung erprobt werden.
Startschuss für das EU-Konjunkturpaket: Die EU-Kommission hat 1,5 Milliarden Euro für Windparks in der Nord- und Ostsee sowie für die umstrittene CO2-Speicherungstechnologie CCS bewilligt. Unter den insgesamt 15 geförderten Projekten ist auch das geplante CCS-Projekt im Kohlekraftwerk im brandenburgischen Jänschwalde, in dem der Energiekonzern Vattenfall die Abscheidung von Kohlendioxid und die unterirdische Speicherung des Treibhausgases testen will. Für das Demonstrationskraftwerk wurden EU-Fördermittel in Höhe von 180 Millionen Euro bereitgestellt. Weitere 820 Millionen Euro sollen in fünf CCS-Projekte in Italien, den Niederlanden, Polen, Spanien und Großbritannien fließen. CCS steht für "Carbon Capture and Storage", also das Auffangen und Lagern von Kohlendioxid.
Vattenfall-Pilotprojekt: Im brandenburgischen Spremberg wird Kohlendioxid in einen Tanklastzug gepumpt.
Für Windparks in der Nord- und Ostsee wurden insgesamt 565 Millionen Euro bewilligt. Darunter sind 150 Millionen Euro für die Vernetzung deutscher, schwedischer und dänischer Windparks in der Ostsee, 53,1 Millionen Euro für den geplanten Windpark Bard I bei Borkum, 58,55 Millionen Euro für das Projekt Global Tech I nordwestlich von Cuxhaven, 50 Millionen Euro für den Windpark Nordsee Ost nördlich von Helgoland und 42,71 Millionen Euro für den Windpark Borkum West II.
Noch keine Rechtsgrundlage in Deutschland
Die 1,5 Milliarden Euro EU-Fördermittel sind die erste Tranche eines insgesamt fünf Milliarden Euro schweren Konjunkturpakets zum Ausbau der Energie- und Breitbandnetze in Europa. Die sechs CCS-Projekte und neun Windparks, für die nun Zuschüsse bewilligt wurden, wurden von Experten der EU-Kommission und der Mitgliedstaaten aus 41 Vorschlägen aus ganz Europa ausgewählt.
EU-Fördergelder gibt es auch für verschiedene Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee.
In Deutschland gibt es bislang allerdings keine gesetzliche Regelung für CCS-Projekte, bei denen das Treibhausgas abgeschieden, abtransportiert und in unterirdische Hohlräume gepresst werden soll. Mit dieser Technik soll der CO2-Ausstoß von Kohlekraftwerken um bis zu 70 Prozent gesenkt werden. Umweltschützer befürchten aber, das Gas könnte eines Tages aus den unterirdischen Speichern entweichen oder das Grundwasser vergiften. An den möglichen Lagerstätten regt sich bereits Widerstand.