EU-Pläne für neue Luftfahrtstrategie Gemeinsam gegen die Konkurrenz vom Golf
Europäische Fluglinien fühlen sich gegenüber Konkurrenten aus den Golfstaaten und Asien benachteiligt. Die EU-Kommission will mit einer neuen Strategie der heimischen Luftfahrt helfen. Davon sollen auch Passagiere profitieren.
Auf diese Versprechen hin dürften Passagiere hellhörig werden: Nicht nur sicherer und sauberer, auch kürzer und billiger will die EU-Kommission das Fliegen für die Europäer machen.
Mit einem Paket von Maßnahmen will Brüssel das erreichen. Hauptbestandteil: Die EU-Kommission will mit den Weltregionen, die für die Luftfahrt wichtig werden oder es bereits sind, neue Verträge aushandeln. Wenn nicht jedes EU-Land das einzeln tut, sondern Brüssel für alle Europäer gemeinsam, stärkt das die Verhandlungsposition, so lautet das Motto. Erzielt werden sollen neue Abkommen unter anderem mit China, der Türkei und den Golfstaaten.
Ziel: Geschäftsposition der Europäer verbessern
Gerade Anbietern wie Emirates oder auch der Gesellschaft Etihad, der mehr als ein Viertel von Air Berlin gehört, werfen die Europäer vor, sich massiv mit Staatsgeldern unterstützen zu lassen. Die Hoffnung ist jedenfalls, dass EU-Fluglinien am Himmel über Asien oder den arabischen Staaten besser ins Geschäft kommen - dass sie irgendwann auch mehr Strecken anbieten können und damit günstiger werden.
So schnell wird das nicht gehen: Bevor die Verhandlungen mit dem EU-Ausland beginnen, können, muss man sich erst EU-intern einigen: und zwar mit den Einzelstaaten und dem Europäischen Parlament. Ganz kritiklos werden die Pläne der EU-Kommission dabei nicht durchgehen: Die Grünen im EU-Parlament beklagen bereits, Brüssel tue eine Menge für den Luftverkehr, aber nur wenig für die Bahn. Eine Befreiung von der Kerosinsteuer etwa für die Airlines komme einer verstecken Subvention gleich.