Mai-Zahlen der Arbeitsagentur Weniger als drei Millionen sind ohne Job
Der Frühjahrsaufschwung kommt dieses Jahr mit Verspätung - und fällt schwächer aus als sonst: Erst der Mai hat für deutlich sinkende Arbeitslosenzahlen gesorgt. Laut Bundesagentur fiel die Zahl wieder unter drei Millionen - dennoch kein Grund zur Euphorie.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Mai erstmals seit fünf Monaten wieder unter die Drei-Millionen-Marke gerutscht. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) registrierte in dem Monat bundesweit 2,937 Millionen Arbeitslose. Das sind rund 83.000 Arbeitslose weniger als im April, aber 82.000 mehr als vor einem Jahr.
Die Arbeitslosenquote ging im Monatsvergleich um 0,3 Punkte auf 6,8 Prozent zurück. Vor einem Jahr hatte sie 6,7 Prozent betragen.
Schwache Frühjahrsbelebung
BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise räumte ein, dass die Frühjahrsbelebung in diesem Jahr schwächer ausgefallen sei als in den Vorjahren. "Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich insgesamt weiterhin in einer guten Grundverfassung und entwickelt sich solide in dem schwierigen konjunkturellen Umfeld", sagte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise.
Das schwierige wirtschaftliche Umfeld zeigten sich auch in der saisonbereinigten Arbeitslosenzahl: Sie stieg im Mai im Vergleich zum Vormonat um 21.000 auf 2,963 Millionen. Die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosigkeit nahm dabei ausschließlich im Westen zu, im Osten blieb sie hingegen unverändert.
Der schwachen Konjunktur hatten Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bislang selbst saisonbereinigt getrotzt. Damit ist es nun zumindest vorerst vorbei, die Zahlen legten nicht weiter zu.
Weniger freie Stellen
Der ins Stottern geratene Konjunkturmotor veranlasst immer mehr Unternehmen dazu, geplante Einstellungen erst einmal auf Eis zu legen. Nach Angaben der Bundesagentur sank im Mai das Stellenangebot in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit dem Herbst 2010. Trotzdem gebe es noch immer viele freie Stellen.