
Krieg gegen die Ukraine ++ Trump: Treffen mit Putin in Saudi-Arabien ++
Laut US-Präsident Trump findet das von ihm angekündigte erste Treffen mit Kremlchef Putin wahrscheinlich in Saudi-Arabien statt. Die russischen Militärausgaben sind im vergangenen Jahr massiv gestiegen. Der Liveblog zum Nachlesen.
- Russlands Militärausgaben steigen massiv
- Rutte: NATO übertrifft Förderungsziel
- Tödlicher Raketenangriff auf Kiew
- Kreml: Russischer Häftling in den USA im Tausch für US-Bürger freigelassen
- Neue Prämie für kampfbereite junge Ukrainer
- Ukraine-Partner treffen sich in Brüssel
Ende des Liveblogs
Wir beenden an dieser Stelle den Liveblog. Vielen Dank für Ihr Interesse.
Trump: Erstes Treffen mit Putin wahrscheinlich in Saudi-Arabien
Laut US-Präsident Donald Trump findet das zuvor von ihm angekündigte erste Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin wahrscheinlich in Saudi-Arabien statt. Das sagte Trump vor Journalisten im Weißen Haus. Beide Präsidenten würden den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman kennen.
Eine Waffenruhe in der Ukraine könne "in nicht allzu ferner Zukunft" erreicht werden, fügte er an. Die Ukraine müsse Frieden schließen, es sei aber unwahrscheinlich, dass die Ukraine all ihr Territorium zurückerhalten werde. Zu einer möglichen NATO-Mitgliedschaft der Ukraine sagte er, diese sei "nicht praktikabel". Zudem sagte er, es müsse in der Ukraine "irgendwann" Neuwahlen geben. Trump tätigte seine Äußerungen wenige Stunden nach einem Telefonat mit Putin.
Ex-Präsident sieht sich als politisch Verfolgter
Der ehemalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko erhebt den Vorwurf, politisch verfolgt zu werden. "Der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat hat die verfassungswidrige, politisch motivierte Entscheidung getroffen, Sanktionen gegen mich, Petro Poroschenko, als Oppositionsführer und fünften Präsidenten zu verhängen", erklärt er.
Er wirft Präsident Wolodymyr Selenskyj vor, die nationale Einheit zu untergraben. Selenskyj hat zuvor in seiner regelmäßigen nächtlichen Videoansprache ohne Namen zu nennen erklärt, jeder, der die nationale Sicherheit gefährdet habe, werde zur Verantwortung gezogen.
Selenskyj: Glauben an "Stärke Amerikas"
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat sich nach dem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump optimistisch zum Abschluss einer diplomatischen Lösung im Krieg gegen Russland gezeigt. "Wir glauben, dass die Stärke Amerikas groß genug ist, um gemeinsam mit uns und unseren Partnern Russland und (Kremlchef Wladimir) Putin zu Frieden zu zwingen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Trump hatte kurz zuvor erstmals seit Amtsantritt erwiesenermaßen mit Putin telefoniert. Trump habe ihn über den Inhalt des Telefonats informiert, sagte Selenskyj.
Großbritannien: "Teilen den Wunsch von Präsident Trump"
Großbritannien hat den Vorstoß für Verhandlungen von US-Präsident Donald Trump begrüßt. "Wir teilen den Wunsch von Präsident Trump, diesen barbarischen Krieg zu beenden", teilte ein Sprecher des Außenministeriums in London mit. Russland könne dies schon morgen tun, indem es seine Truppen abziehe und seine Invasion beende. "Unsere Priorität ist es jetzt, die Ukraine in die stärkstmögliche Position zu bringen", sagte er weiter.
Selenskyj empfängt US-Finanzminister Bessent
US-Finanzminister Scott Bessent hat bei seinem Antrittsbesuch in Kiew dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj einen Vertragsentwurf für den Abbau seltener Rohstoffe im Land durch US-Investoren ausgehändigt. "Das Dokument haben wir heute bearbeitet, wir werden alles tun, damit unsere Teams tätig werden können, sehr schnell etwas vereinbaren und das Dokument unterzeichnen können", sagte Selenskyj nach dem Treffen. US-Präsident Donald Trump hatte nach seinem Amtsantritt mitgeteilt, er wolle sich die Waffenhilfe seines Landes an Kiew mit Rohstoffen bezahlen lassen. Es gehe um eine partnerschaftliche Erschließung der Lagerstätten, so Selenskyj.
Die Ukraine verfügt über größere Lagerstätten seltener Erden und anderer Bodenschätze, an deren Ausbeutung sich Trump interessiert gezeigt hatte. Selenskyj selbst hatte in der Vergangenheit seine Bereitschaft erklärt, die Rohstoffe mit Partnern zu teilen, wenn dafür die Sicherheit des Landes gewährleistet würde.
Baerbock: Frieden "nur gemeinsam für uns alle"
Außenministerin Annalena Baerbock hat das Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin grundsätzlich begrüßt, besteht aber auf eine Einbeziehung der Europäer in mögliche Friedensverhandlungen für die Ukraine. "Wenn der russische Präsident jetzt endlich zu der Einsicht käme, dass er dieses Desaster beenden sollte im Interesse des Friedens in ganz Europa, dann wäre das ein überfälliger Schritt", sagte die Grünen-Politikerin vor einem Treffen mit europäischen Amtskollegen über die Lage in der Ukraine in Paris.
Baerbock sagte, die Ukrainer, die Europäer und die Amerikaner wollten Frieden. "Der Einzige, der sich diesem Frieden verweigert hat, war seit drei Jahren der russische Präsident, der alle Schritte zum Frieden mit noch mehr Gewalt, mit noch mehr Terrorismus beantwortet hat." Frieden könne es "nur gemeinsam für uns alle" geben - das heiße: mit der Ukraine und mit den Europäern. Dies werde man auch in den kommenden Tagen unterstreichen, so Baerbock mit Blick auf die am Freitag beginnende Münchner Sicherheitskonferenz, zu der auch US-Vizepräsident J.D. Vance erwartet wird.
Selenskyj: "Bedeutsames Gespräch" mit Trump
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump über die Chancen für einen Frieden zwischen seinem Land und Russland gesprochen. Es sei ein "bedeutsames Gespräch" gewesen, teilte Selenskyj mit. Trump habe ihm Einzelheiten seines Telefonats mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mitgeteilt. Er und Trump hätten auch die Vorbereitung eines neuen Dokuments über Sicherheit, wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ressourcenpartnerschaft besprochen. Außerdem hätten sie vereinbart, den Kontakt aufrechtzuerhalten und ein Treffen zu planen.
Trump teilte mit, sein Telefonat mit Selenskyj sei sehr gut verlaufen. "Er wie auch Präsident Putin wollen FRIEDEN", schrieb Trump in seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. Weiter hieß es, er habe auch mit Selenskyj über ein Treffen mit US-Vizepräsident J.D. Vance und Außenminister Marco Rubio an diesem Freitag auf der Münchener Sicherheitskonferenz gesprochen.
Russlands Militärausgaben steigen massiv
Die russischen Militärausgaben sind im vergangenen Kriegsjahr 2024 massiv gestiegen. Wie aus einer Studie der Denkfabrik International Institute for Strategic Studies (IISS) mit Sitz in London hervorgeht, gab Russland 41,9 Prozent mehr und damit geschätzt 145,9 Milliarden US-Dollar aus - das entspricht etwa 6,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.
Moskauer Politiker verhöhnt Selenskyj nach Hegseth-Auftritt
Der Auftritt von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth ist in Moskau auf Zustimmung gestoßen. "Die Aussagen des Pentagon-Chefs können eine kalte Dusche für (den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr) Selenskyj werden", sagte der Leiter des Außenausschusses im russischen Parlament, Leonid Sluzki, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Hegseth hatte es als unrealistisch bezeichnet, dass die Ukraine zu den Grenzen von vor 2014 zurückkehren könnte, und auch einen NATO-Beitritt des Landes nach dem Krieg verworfen. Hegseths Einschätzung der Lage auf dem Schlachtfeld sei "ziemlich realistisch", lobte Sluzki, der auch Parteichef der nationalistisch-populistischen LDPR ist.
Trump und Putin sprechen über Ukraine
US-Präsident Trump und sein russischer Amtskollege Putin haben über den Krieg gegen die Ukraine gesprochen. Kern des Gespräches seien Wege zur Beendigung der Kampfhandlungen gewesen, hieß es. Trump erklärte weiter, man habe den "unverzüglichen" Start von Ukraine-Verhandlungen vereinbart. Er werde den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj darüber in Kenntnis setzen. Beide Staatschefs hätten sich außerdem auf ein persönliches Treffen verständigt, meldet die russische Nachrichtenagentur Tass.
Geld für Ukraine-Flüchtlinge: Rechnungshof kritisiert Kontrolldefizit
Laut einem Bericht des Europäischen Rechnungshofs fehlt eine Erfolgskontrolle von umgewidmeten EU-Fördermitteln für Ukraine-Flüchtlinge. Weder die genaue Mittelverwendung noch die Zahl der geförderten Programme sei bekannt, so die Prüfer in Luxemburg. Mehr als 4,2 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer erhielten bis Oktober 2024 in der EU vorübergehenden Schutz, die meisten von ihnen in Deutschland (1,1 Millionen), Polen (984.000), Tschechien (379.000) und Spanien (222.000). Um die betroffenen Mitgliedstaaten zu entlasten, erlaubte die EU mit dem sogenannten CARE-Mechanismus die flexible Umwidmung ungenutzter Kohäsionsfonds. Damit konnten Projekte zur Erstaufnahme, Soforthilfe und Integration finanziert werden.
Während die Prüfer anerkennen, dass die Mittel rasch mobilisiert wurden, bemängeln sie erhebliche Lücken in der Kontrolle. Die EU-Kommission könne nicht beziffern, wie viel Geld tatsächlich genutzt wurde und welche Programme gefördert wurden. Einheitliche Kriterien zur Bewertung der Wirksamkeit gebe es nicht. Der Rechnungshof verweist darauf, dass Kohäsionsmittel bereits in früheren Krisen wie 2015 und während der Corona-Pandemie für Notlagen umgewidmet wurden. Er warnt, dass eine solche Praxis langfristig das eigentliche Ziel der Kohäsionspolitik gefährden könnte, nämlich den wirtschaftlichen und sozialen Ausgleich zwischen den europäischen Regionen.
"Bedarf an psychosozialer Unterstützung enorm gestiegen"
Drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist die humanitäre Lage nach Einschätzung deutscher Hilfsorganisationen immer noch kritisch. Dabei hätten sich die Bedürfnisse der Menschen im Laufe des Krieges verändert, teilte das Bündnis "Aktion Deutschland Hilft" in Bonn mit. Während für die Hilfsorganisationen zu Beginn die Nothilfe für die geflüchteten Menschen im Fokus gestanden habe, zeigten sich inzwischen die dramatischen Folgen des Krieges für die psychische Gesundheit.
"Der Bedarf an psychosozialer Unterstützung ist enorm gestiegen und macht mittlerweile 13 Prozent der Hilfe aus", teilte Hauptgeschäftsführerin Maria Rüther mit. Der zermürbende Konflikt zerstöre nicht nur Häuser, sondern auch die Seelen der Menschen, hieß es. Kinder seien besonders gefährdet, posttraumatische Belastungsstörungen oder andere psychische Probleme zu entwickeln.
Greenpeace protestiert in der Ostsee
Vor Rostock haben heute 15 Aktivistinnen und Aktivisten auf der Ostsee gegen umweltgefährdende russische Ölexporte mit maroden Tankern protestiert. Während der Vorbeifahrt des Schiffes "Prosperity" malten sie von Schlauchbooten aus das Wort RISK! (Risiko) in großen gelben Lettern an die Bordwand, wie Greenpeace mitteilte. Der Tanker mit Ziel Türkei habe rund 40.000 Tonnen Öl geladen, fahre unter der Flagge von Barbados, sei 19 Jahre alt und sollte nicht mehr für den Öltransport genutzt werden, hieß es. Die Aktion findet zum dritten Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 statt.
Mit der sogenannten Schattenflotte umgehe Russland EU-Sanktionen und finanziere durch den Ölverkauf den Krieg, hieß es. "Die deutschen Küsten sind bedroht. Allein in dieser Woche fahren hier Dutzende weitere dieser potentiellen Ölkatastrophen vorbei und bedrohen das Ökosystem der Ostsee", sagte Nina Noelle, internationale Projektleiterin von Greenpeace. Viele der Schiffe seien unzureichend versichert, so dass im Fall einer Ölpest die Steuerzahlenden für die Schäden aufkommen müssten.
Hegseth: Wiederherstellung der Grenzen von 2014 "unrealistisch"
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat zentrale Forderungen der Ukraine zu einem US-vermittelten Frieden mit Russland zurückgewiesen. Eine Rückkehr zu den Grenzen der Ukraine vor 2014 - also vor Annexion der Krim-Halbinsel durch Russland - sei "unrealistisch", sagte Hegseth vor seinem ersten Treffen mit der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel. Auch eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine sei aus US-Sicht kein "realistisches Ergebnis einer Verhandlungslösung".
Hegseth drängte die Europäer, selbst für die Sicherheit der Ukraine zu sorgen. Die europäischen NATO-Partner müssten den "überwiegenden Anteil" der zukünftigen militärischen wie zivilen Hilfe für die Ukraine übernehmen, sagte er.
Zudem sehe die US-Regierung eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine nicht als Teil eines Friedensplans an. Aber die Ukraine brauche Sicherheitsgarantien, vor allem durch die Präsenz von europäischen Truppen nach Ende des Krieges, sagte Hegseth. Die USA würden keine Soldaten in die Ukraine entsenden. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine müsse enden. Präsident Donald Trump beabsichtige, dies mit diplomatischen Mitteln herbeizuführen.
Weitere Hilfen aus London für die Ukraine
Großbritannien kündigt weitere Militärhilfe für das ukrainische Militär mit einem Volumen von 150 Millionen Pfund (180 Millionen Euro) an. Die Unterstützung werde Drohnen, Panzer und Flugabwehrsysteme umfassen, teilte die Regierung in London mit.
Rutte: NATO übertrifft Förderungsziel
Die 32 Mitgliedstaaten der NATO haben nach Angaben von Generalsekretär Mark Rutte ihr selbstgestecktes Ziel für Ukraine-Hilfen mehr als erfüllt. "Auf dem Gipfel in Washington haben die Alliierten zugesagt, der Ukraine im Jahr 2024 Sicherheitsunterstützung in Höhe von 40 Milliarden Euro bereitzustellen", sagte Rutte bei einer Pressekonferenz in Brüssel. Nach jüngsten Zahlen seien es allerdings 50 Milliarden Euro geworden. "Die Alliierten haben ihre Verpflichtungen nicht nur erfüllt - sie haben sie weit übertroffen", sagte Rutte. Mehr als die Hälfte der Ukraine-Hilfen seien von den europäischen Alliierten und Kanada zur Verfügung gestellt worden.

Mark Rutte, ehemals niederländischer Regierungschef, trat sein Amt als NATO-Generalsekretär 2024 an.
Man gehe einen großen Schritt in die Richtung dessen, was der neue US-Präsident Donald Trump fordere, so Rutte mit Blick auf die Debatte über eine faire Lastenteilung im Bündnis. Er stimme Trump zu, dass es bei der Sicherheitsunterstützung Ausgeglichenheit geben müsse. Bislang ist offen, ob es auch ein Ziel für 2025 geben wird. Es könnte im Juni bei einem NATO-Gipfel im niederländischen Den Haag beschlossen werden.
Pistorius trifft erstmals neuen US-Verteidigungsminister
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat sich erstmals mit dem neuen US-Ressortchef Pete Hegseth persönlich getroffen. Er habe mit Hegseth in Brüssel mehr als 40 Minuten lang teilweise unter vier Augen beraten. Es sei ein "offenes, ehrliches und freundliches Gespräch" gewesen, sagt Pistorius am NATO-Hauptquartier. "Wir haben darüber diskutiert ... , was wir in den nächsten Monaten und Jahren zu erwarten haben, wie unsere Verpflichtungen aussehen, denen wir gegenüberstehen, und was die Zukunft unserer Zusammenarbeit ist", sagte Pistorius. "Es war ein sehr, sehr fruchtbares Gespräch."
Institut: Russland kann Kriegsverluste besser verkraften als Ukraine
Russland kann die schweren Kriegsverluste dem Internationalen Institut für Strategische Studien zufolge deutlich besser verkraften als die Ukraine. Russland habe seit Beginn der Invasion im Februar 2022 insgesamt 4.400 Hauptkampfpanzer verloren, allein im vergangenen Jahr seien es 1.400 Panzer gewesen, teilte das IISS in seinem jährlichen Bericht über internationale Streitkräfte mit. Dank des hohen Bestands an älteren Panzern und Artillerie aus der Sowjetzeit könne Russland diese hohen Verluste aber ausgleichen.
Auch die hohen Verluste an Soldaten könne Russland besser verkraften, so das Institut. Bei der Ukraine seien viele Einheiten der Bodentruppen unterbesetzt.
Mehr CO2-Emissionen durch Umwege wegen Russlandsanktionen
Die Sperrung des russischen Luftraums für Flugzeuge westlicher Airlines nach Russlands Angriff auf die Ukraine hat zu einem deutlichen Anstieg der CO2-Emissionen geführt. Durch die deswegen nötigen Umwege seien im Jahr 2023 mehr als acht Millionen Tonnen CO2 mehr ausgestoßen worden, heißt es in einer in der Fachzeitschrift "Communications earth & environment" veröffentlichten Studie. Das entspricht rund einem Prozent der jährlichen CO2-Emissionen des Luftfahrtsektors.
Rutte: Ukraine-Hilfe transatlantisch besser aufteilen
Die NATO stimmt nach Angaben von Generalsekretär Mark Rutte mit US-Präsident Donald Trump überein, dass es mehr Lastenteilung zwischen den USA und den europäischen Verbündeten bei der militärischen Hilfe für die Ukraine geben müsse.
Russland: Frau bei ukrainischem Drohnenangriff in Belgorod getötet
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der russischen Grenzregion Belgorod ist nach Angaben der örtlichen Behörden eine Frau getötet worden. Ihr Auto sei getroffen worden, teilt Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow mit. Die Frau sei sofort tot gewesen. Die Ukraine nimmt im Kampf gegen die russischen Invasionstruppen Belgorod häufig unter Beschuss.
BGH: Auslieferung trotz Kriegsdienstverweigerung
Deutschland darf einen Ukrainer auch bei einer Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen an sein Heimatland ausliefern. Die Kriegsdienstverweigerung sei kein Auslieferungshindernis, wenn der betreffende Staat völkerrechtswidrig mit Waffengewalt angegriffen wird und der Betroffene deshalb mit der Einziehung zum Militärdienst rechnen muss, entschied der Bundesgerichtshof in Karlsruhe in einem Beschluss. (AZ: 4 Ars 11/24)
Im konkreten Fall hatten die ukrainischen Strafverfolgungsbehörden um die Auslieferung eines nach Deutschland geflohenen Ukrainers ersucht. Dem Mann wurde vorgeworfen, bei einer Blutentnahme in einem ukrainischen Krankenhaus einen Polizeibeamten bedroht und körperlich angegriffen zu haben. Nachdem der Mann in Auslieferungshaft genommen worden war, wehrte sich dieser gegen seine Rückkehr in die Ukraine mit dem Argument, dass er im Fall einer Auslieferung mit der Einziehung zum Militärdienst rechnen müsse. Er wolle aber keine Menschen töten und verweigere aus Gewissensgründen den Kriegsdienst.
Ukraine nimmt Geheimdienstler wegen Spionage für Russland fest
Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben ein hochrangiges Mitglied seiner Terrorabwehr wegen Spionage für Russland festgenommen. Dabei handele es sich um den Stabschef der Abteilung, teilte der SBU auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit, ohne den Namen zu nennen. Es seien vierzehn Fälle seiner illegalen Aktivitäten aufgedeckt worden.
Umerow: Kontaktgruppe wird über Waffenlieferungen sprechen
Die rechtzeitige Lieferung von Waffen und gemeinsame Projekte mit europäischen Partnern stünden laut Ukraines Verteidigungsminister Rustem Umerow auf der Tagesordnung der Ukraine-Verteidigungskontaktgruppe, die sich am Mittwoch trifft.
Neben der Diskussion über die Notwendigkeit, Lieferungen von Luftverteidigung, Luftfahrt und Munition zu beschleunigen, sagte Umerov, er wolle eine Erhöhung der Waffenlieferungen und der Ausweitung der ukrainischen Produktion ansprechen.
Kreml: Russischer Häftling im Tausch für US-Bürger Fogel freigelassen
Ein in den USA inhaftierter russischer Staatsbürger ist im Tausch für den freigelassenen US-Bürger Marc Fogel freigelassen worden. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, die Identität des Staatsbürgers werde bekannt gegeben, sobald dieser zurück in Russland sei. Dies soll demnach "in den kommenden Tagen" erfolgen. Am Dienstag war der US-Bürger Fogel aus russischer Haft in die USA zurückgekehrt.
Peskow erklärte, es sei unwahrscheinlich, dass solche Vereinbarungen einen Wendepunkt in der Beendigung des Konfliktes in der Ukraine darstellen würden. "Aber sie können das gegenseitige Vertrauen stärken, das aktuell auf einem Tiefpunkt ist", fügte Peskow mit Blick auf die Beziehungen zwischen Moskau und Washington hinzu.
Pistorius erwartet noch keinen Ukraine-Friedensplan
Zur Münchner Sicherheitskonferenz an diesem Wochenende erwartet Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) noch keinen umfassenden Friedensplan für die Ukraine oder Pläne für einen Waffenstillstand. "Ein solcher Silberstreifen ist am Himmel nicht zu erkennen", sagte er dem Portal "Table.Briefings" laut Meldung. Er sei aber "überzeugt, es wird dieses Jahr Bewegung in diesen furchtbaren Krieg kommen".
Es müsse jedoch bei allen Gesprächen das Ziel sein, dass am Ende "eine sichere und souveräne Zukunft für die Ukraine herauskommt", sagte Pistorius weiter. Niemand dürfe über die Köpfe der Ukraine über einen Waffenstillstand entscheiden, aber "es gibt Signale aus der Ukraine, dass es eine gewisse Bereitschaft zu Gebietsabtretungen unter bestimmten Voraussetzungen gibt", fügte der Minister hinzu.
Strikte Ablehnung von Gebietstausch auch aus dem Kreml
Der Kreml hat mitgeteilt, dass Russland "niemals" über einen Tausch der von ihm gehaltenen ukrainischen Gebiete gegen die von der Ukraine gehaltenen Gebiete in der westlichen russischen Region Kursk diskutieren werde. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, die russischen Streitkräfte würden die ukrainischen Truppen aus Kursk vertreiben, wo Kiew im August letzten Jahres einen Blitzangriff unternommen und Teile des Gebiets erobert hatte.
Medwedjew nennt Selenskyj-Vorstoß "Unsinn"
Dmitri Medwedjew, stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, hat den Vorschlag Kiews, Teile des russischen Territoriums gegen von Moskau kontrollierte Teile der Ukraine einzutauschen, als "Unsinn" zurückgewiesen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte der britischen Zeitung Guardian gesagt, er sei offen für einen Gebietsaustausch. Der enge Vertraute von Präsident Wladimir Putin fügte hinzu, Russland habe gezeigt, dass es Frieden durch Stärke erreichen könne.
Trump: Hoffe auf neue Beziehungen zu Russland
Nach der Freilassung eines inhaftierten US-Bürgers aus Russland hofft US-Präsident Donald Trump nach eigenen Angaben auf neue Beziehungen zu Moskau, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. "Wir wurden sehr nett von Russland behandelt", sagte Trump am Dienstag vor Reportern im Weißen Haus. "Ich hoffe, dass dies der Beginn einer Beziehung ist, in der wir diesen Krieg beenden können."
Trump und seine Berater hätten mit Moskau einen "Austausch" vereinbart, der ein "Zeichen des guten Willens" seitens der Russen sei, so das Weiße Haus. Was die russische Seite im Gegenzug bekam, wurde offengelassen. Trumps Sonderbeauftragter für Geiselangelegenheiten, Adam Boehler, sagte dem Sender CNN, man erwarte am heutigen Mittwoch die Freilassung eines weiteren US-Bürgers.
Russland hatte nach dem ersten Besuch eines hochrangigen Mitglieds der US-Regierung seit Jahren den seit 2021 inhaftierten US-Bürger Marc Fogel freigelassen. Fogel arbeitete als Lehrer an einer US-Schule in Moskau. Im Juni 2022 wurde er wegen Drogenschmuggels zu 14 Jahren Haft verurteilt, nachdem bei einer Zollkontrolle am Moskauer Flughafen Scheremetjewo Marihuana und Cannabisöl in seinem Gepäck gefunden worden waren.
Ein Toter bei Raketenangriff auf Kiew
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in den frühen Morgenstunden von heftigem Raketenbeschuss erschüttert worden. Die örtliche Militärverwaltung berichtete auf Telegram über Brände in mehreren Stadtteilen, unter anderem auf den Dächern von Wohnhäusern sowie in einem Industriegebiet. Ob es sich dabei um Raketeneinschläge oder Schäden durch herabgefallene Trümmer abgefangener Geschosse handelt, war zunächst unklar.
Nach Angaben von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko wurde im Stadtteil Obolon ein Mensch getötet. Klitschko rief die Einwohner auf, in Schutzräumen zu bleiben. Die ukrainische Flugabwehr hatte zuvor vor dem Anflug ballistischer Raketen aus nordöstlicher Richtung gewarnt. In sozialen Medien berichteten etliche Menschen über laute Explosionen in Kiew.
Kiew lockt junge Ukrainer mit Prämie zum Kriegsdienst
Angesichts eines akuten Soldatenmangels will die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion auch junge Männer im Alter von 18 bis 24 Jahren als Freiwillige rekrutieren - mit hohen Prämienzahlungen. Wer einen Einjahresvertrag mit den Streitkräften abschließe, erhalte eine Zahlung von einer Million Hrywnja (gut 23.200 Euro) und einen monatlichen Sold von 120.000 Hrywnja (knapp 2.900 Euro), teilte das Verteidigungsministerium mit.
Nach Kriegsbeginn hatte Kiew ein Mobilisierungsgesetz erlassen, wonach Männer zwischen 25 und 60 Jahren wehrpflichtig sind. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in der Vergangenheit geweigert, das Wehrpflichtalter auf 18-Jährige zu senken. Die jüngeren Jahrgänge gelten als geburtenschwach. Dementsprechend würde ihr Einsatz an der Front radikale Auswirkungen auf die Zukunft des Landes haben, gab er zu bedenken. Allerdings leidet die Ukraine schon seit längerer Zeit daran, nicht genug Soldaten an der Front zu haben. Nach massivem Druck, der vor allem von den USA ausgeübt worden sein soll, hat Kiew daher wohl nun das Wehrpflichtverbot mit der Freiwilligenregelung aufgeweicht.
Die eine Million Hrywnja bekommen die Freiwilligen dabei gestaffelt: Ein Fünftel gibt es bei der Unterzeichnung der Verpflichtungserklärung, 300.000 nach dem Durchlaufen der Grundausbildung und noch einmal 500.000 beim Ausscheiden.
Ukraine-Kontaktgruppe trifft sich in Brüssel
In Brüssel kommen am Nachmittag die Verteidigungsminister der Ukraine-Kontaktgruppe zusammen. Es ist das erste Treffen in diesem Format seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump. Mit Spannung erwartet wird daher, wie sich der neue US-Verteidigungsminister Pete Hegseth zur weiteren militärischen Unterstützung der Ukraine verhalten wird.
Das sogenannte Ramstein-Format mit mehr als 50 Staaten wurde von den USA auf dem gleichnamigen Stützpunkt in Rheinland-Pfalz zur Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg ins Leben gerufen. Dem Format gehören auch alle 32 NATO-Staaten an.
Der Liveblog von Dienstag zum Nachlesen
Ein russisches Militärflugzeug hat nach polnischen Angaben den Luftraum des NATO-Mitglieds verletzt. Der ukrainische Präsident Selenskyj ist nach eigenen Angaben bereit, Gebiete mit Russland zu tauschen.