Am 15. Juni Bundestag beschließt jährlichen Veteranentag
Mit großer Mehrheit hat der Bundestag die Einführung eines Veteranentags beschlossen. Damit soll jedes Jahr am 15. Juni Anerkennung und Dank für Soldaten zum Ausdruck gebracht werden.
Der Bundestag hat für die Einführung eines jährlichen Nationalen Veteranentags am 15. Juni gestimmt. Eine große Mehrheit der Abgeordneten votierte für einen entsprechenden Antrag, den die drei Ampel-Parteien sowie die oppositionelle Union gemeinsam eingebracht hatten.
Verteidigungsminister Boris Pistorius bezeichnete den Veteranentag als starkes, wichtiges und überfälliges Zeichen der Wertschätzung. "Es geht um die Anerkennung derjenigen, die in letzter Konsequenz bereit sind, das Äußerste für andere zu geben und die ihr Leib und Leben für unser Land einsetzen", sagte der SPD-Politiker im Plenum.
Ein sichtbares Zeichen für Wertschätzung
Der Veteranentag soll ein sichtbares Zeichen für Wertschätzung sowie Aufmerksamkeit setzen und zugleich Bemühungen um die soziale Versorgung stärken.
"Ein nationaler Tag für Veteraninnen und Veteranen kann einen angemessenen Rahmen für die Anerkennung und den Dank für ihre besonderen Leistungen sowie einen Ort des Austausches zwischen ihnen, ihren Angehörigen, Bundeswehr, Gesellschaft und Politik schaffen", hießt es in dem Antrag.
Bessere Versorgung von Kriegstraumata
Der Antrag sieht auch vor, die Nachsorge von besonders im Auslandseinsatz erlittenen Schäden zu verbessern. Dazu zählten Fürsorge, Rehabilitationsmaßnahmen, Therapieangebote sowie Ansprechstellen für geschädigte Bundeswehrangehörige und deren Familien.
Konkret nennt der Antrag dabei Hilfe bei Posttraumatischen Belastungsstörungen, die auch Jahre nach einem Einsatz auftreten können.
Kritik von Linkspartei
Kritik an dem Gedenktag kam von der Linkspartei. Dietmar Bartsch sagte, die Idee dafür reihe sich ein in eine "atmosphärische Veränderung", wofür auch das Wort "kriegstauglich" stehe. Dies finde er höchst problematisch, sagte Bartsch.
Er äußerte auch die Vermutung, dass eine zentrale Gedenkveranstaltung in Berlin zu erheblichen Protesten führen werde. Die Gruppe der Linken im Bundestag stimmte gegen den Antrag.
Zehn Millionen haben gedient
Um die Frage, wer als Veteran gelten soll, hatte es in den vergangenen Jahren Diskussionen gegeben, weil Soldaten nach Auslandseinsätzen oder gar der Beteiligung an Gefechten andere Bedürfnisse haben als Wehrdienstleistende aus der Zeit des Kalten Krieges.
Geplant ist, jeweils am Wochenende vor oder nach dem 15. Juni in Berlin eine große Veranstaltung zu organisieren. Als Veteranin oder Veteran der Bundeswehr gilt, wer als Soldatin oder Soldat der Bundeswehr im aktiven Dienst steht oder aus diesem Dienstverhältnis ehrenhaft ausgeschieden ist. Etwa zehn Millionen Deutsche haben Wehrdienst geleistet oder waren Berufs- oder Zeitsoldaten, etwa 500.000 Männer und Frauen waren im Einsatz.