Thüringen SPD-Parteitag: Ostbeauftragter Schneider will wieder in Bundestag - Kritik an Linken
Am Samstag findet in Erfurt der Parteitag der Thüringer SPD statt. Dabei ist bereits der Spitzenplatz für die Bundestagswahl an Carsten Schneider vergeben worden. Zuvor gab es Kritik an der Linkspartei.
Die Thüringer SPD zieht mit Carsten Schneider in den Bundestagswahlkampf. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung wurde am Samstag in Erfurt mit 166 Ja- und 18 Nein-Stimmen sowie acht Enthaltungen wieder auf Platz eins der Landesliste gewählt. Schneider sitzt bereits seit 1998 im Deutschen Bundestag. Als Direktkandidaten im Bundestagswahlkreis Erfurt - Weimar - Weimarer Land II hatten ihn die Kreisverbände der SPD bereits am 30. November nominiert.
In seiner Bewerbungsrede forderte Schneider die SPD-Mitglieder auf, sich von den schwachen Umfragewerten der Partei nicht verunsichern zu lassen. Die Umfragen seien für die Sozialdemokraten vor Bundestagswahlen nie gut, sagte er. "Die SPD ist immer am Ende da, wo das Ergebnis sein soll", sagte Schneider.
Kampfabstimmung um Platz zwei
Die beiden Bewerberinnen um Platz zwei mussten in eine Kampfabstimmung gehen. Das Ergebnis fiel knapp für Elisabeth Kaiser aus Gera aus. Sie erhielt 98 Stimmen vor ihrer Konkurrentin Tina Rudolph, die 93 Stimmen holte.
Maier kritisiert Linkspartei
Vor der Wahl der Liste hatte Thüringens SPD-Vorsitzender Georg Maier insbesondere die Linken scharf attackiert. Die Partei dürfe bei der Bundestagswahl nicht wieder in den Bundestag einziehen, sagte er. Sonst könne das zu sehr komplizierten Mehrheitsverhältnissen führen. Deshalb müsse die SPD "alles dafür tun", um den Wiedereinzug der Linken zu verhindern. Die Landes-SPD könne ihren Beitrag dazu leisten, indem sie den Linke-Politiker Bodo Ramelow aus dem Bundestag fern halte.
Ramelow bewirbt sich im Zuge der "Mission Silberlocke" der Linken in einem Wahlkreis in Mittelthüringen um ein Direktmandat für seine Partei. Im gleichen Wahlkreis wird sich Schneider um ein Direktmandat bewerben.
MDR (ost), dpa