Thüringen Rudolstadt: Siemens Healthineers will 35-Stunden-Woche einführen
In Rudolstadt plant Siemens Healthineers die schrittweise Einführung der 35-Stunden-Woche für seine Mitarbeiter in den nächsten zwei Jahren. Bereits jetzt wurde die Arbeitszeit im Unternehmen auf 36 Stunden reduziert.
Siemens Healthineers in Rudolstadt will in zwei Jahren die 35-Stunden-Woche für die Beschäftigten erreichen. Das teilte die Gewerkschaft IG Metall mit. Die Arbeitszeit solle dazu in drei Schritten bei gleichem Lohn verkürzt werden.
Für die Beschäftigten will Siemens am Standort Rudolstadt die 35-Stunden-Woche einführen.
Hoffnung auf neue Fachkräfte
Seit Oktober wird bei Siemens Healthineers bereits nur noch 36 Stunden in der Woche gearbeitet. Die Arbeitszeitverkürzung hat laut Betriebsrat problemlos funktioniert und das Werk laufe bei guter Auftragslage auf Hochtouren. Von der Vereinbarung verspricht sich der Siemens-Konzern Vorteile im Wettbewerb um Fachkräfte.
Bei der Medizintechnik-Sparte des Siemens-Konzerns entwickeln und produzieren eigenen Angaben zufolge 270 Mitarbeitende im Werk Rudolstadt Vakuum- und Röntgenkomponenten für den medizinischen und industriellen Einsatz.
Das Werk von Siemens Healthineers in Rudolstadt
Die 35-Stunden-Woche war Anfang Oktober bei Carl-Zeiss in Jena als erstem Großbetrieb in Ostthüringen eingeführt worden. Mehr als drei Jahrzehnte kämpfte der Betrieb für die Angleichung der Arbeitszeit in den Zeiss-Unternehmen in Ost und West.
Andere Großunternehmen wollen nachziehen
In anderen Branchen liegen die Wochenarbeitszeiten je nach Tarifabschluss bei rund 38 Stunden. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit in Thüringen ist laut Landesamt für Statistik seit 2011 rückläufig. So wollen auch andere große Unternehmen wie VW, Porsche oder BMW in Sachsen die 35-Stunden-Woche im nächsten Jahr einführen.
MDR (uwk/pvk)