Thüringen Prozess um totes Mädchen: Mutter jetzt in Untersuchungshaft
Wegen Verdunkelungs- und Fluchtgefahr sitzt die Mutter eines toten dreijährigen Mädchens ab sofort in Untersuchungshaft. Sie soll das Kind mit ihrem Freund vor Jahren im Garten vergraben haben.
Im Prozess um den Tod eines dreijährigen Mädchens ist nun auch dessen Mutter in Untersuchungshaft. Es bestehe eine Verdunklungs- und Fluchtgefahr, bestätigte ein Sprecher des Landgerichts Gera MDR THÜRINGEN. Die Frau wurde am Dienstag festgenommen. Der ehemalige Lebensgefährte der Frau sitzt bereits in Untersuchungshaft.
Die 23-jährige Mutter des Kindes und ihr damaliger Lebensgefährte müssen sich seit September 2024 am Landgericht Gera wegen Mordes durch Unterlassen verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, das Kind im Dezember 2020 heftig geschüttelt zu haben. Dabei sei das Mädchen lebensgefährlich verletzt worden. Die Angeklagten sollen aber keine Hilfe geholt haben, und das Kind starb.
Das tote Kind wurde im Garten am Stadtrand von Bad Blankenburg entdeckt.
Paar soll häufig Wohnort gewechselt haben
Das tote Kind war Mitte Januar 2023 vergraben auf dem Gartengrundstück der Mutter am Stadtrand von Bad Blankenburg gefunden worden, es starb den Ermittlungen zufolge aber bereits mehrere Jahre zuvor. Das Paar soll häufig den Wohnort gewechselt haben, um sich der Kontrolle durch das jeweilige Jugendamt zu entziehen.
Beim Verlesen der Anklage zeichnete der Staatsanwalt ein düsteres Bild vom kurzen Leben des Kindes. Weil die Mutter überfordert war, soll sie das Kleinkind dem Angeklagten zur Betreuung überlassen haben, obwohl sie wusste, dass er Drogen konsumierte. Zuerst hatte die "Ostthüringer Zeitung" dazu berichtet.
MDR (KaBejml)