Thüringen Erfurter Stadtrat: Rathausparkplatz soll Standort für Unesco-Welterbezentrum werden
Seit mehr als einem Jahr trägt Erfurt dank seines mittelalterlich-jüdischen Erbes den Unesco-Titel Weltkulturerbe. Nun hat sich der Stadtrat für einen Standort des dazugehörigen Welterbe-Zentrums ausgesprochen.
Der Erfurter Stadtrat hat sich am Mittwochabend für den Rathausparkplatz als Standort für das Unesco-Welterbezentrum ausgesprochen. Dem Beschluss war eine längere Diskussion vorausgegangen. Die Fraktionen von AfD, Linken, SPD und Piraten sowie Mehrwertstadt hatten gefordert, den Parkplatz und weitere Standorte erneut zu prüfen und sich noch nicht festzulegen.
Die CDU-Fraktion argumentierte, dass es die Pflicht der Stadt sei, das Welterbezentrum nun umzusetzen und nicht weiter Zeit verstreichen zu lassen. Auch die Grünen unterstützen den Rathausparkplatz als Standort, kündigten aber an, sich bei der Gestaltung des künftigen Gebäudes für eine nachhaltige Bauweise einzusetzen.
Welterbe-Titel dank jüdischer Bauwerke aus dem Mittelalter
Das Unesco-Welterbezentrum wird nach derzeitigen Schätzungen frühestens in zehn bis 15 Jahren stehen. In dem Zentrum sollen Räume für Pädagogik, die Jüdische Landesgemeinde und ein koscheres Restaurant entstehen.
Die Erfurter Mikwe ist ein jüdisches Ritualbad mittelalterlichen Ursprungs an der Gera in der Altstadt.
2023 hatte die Stadt Erfurt den Titel Unesco-Welterbe für ihre mittelalterlichen jüdischen Bauten erhalten. Dazu gehören die Alte Synagoge, das jüdische Ritualbad Mikwe und das Steinerne Haus.
MDR (nir)