Thüringen Erfurter "Nachteulen" ab sofort mit eigenem Büro im Radhaus am Bahnhof
Am Freitagvormittag hat das Büro der Erfurter "Nachteulen" im Radhaus am Erfurter Hauptbahnhof offiziell eröffnet. Das Projekt ist eine Ergänzung der Sicherheitsangebote der Stadtverwaltung. Es soll Menschen Sicherheit geben, die sich unsicher in der Stadt fühlen. Um das Projekt dauerhaft zu sichern, hat die Suche nach einem dauerhaften Träger begonnen.
Die Teams der Erfurter "Nachteulen" haben ab sofort ein eigenes Büro. Am Freitagvormittag ist das Büro im Radhaus am Erfurter Hauptbahnhof offiziell eröffnet worden. Die "Nachteulen" sind eine Ergänzung der Sicherheitsangebote der Stadt.
Bei ihren Einsätzen sind sie zu zweit unterwegs und Ansprechpartner für Menschen bei großen Feierlichkeiten wie beim Weihnachtsmarkt oder Oktoberfest, aber auch in öffentlichen Räumen wie Parks. Sie sollen Sicherheit geben, können aber auch bei Ruhestörungen vermitteln, Erste Hilfe leisten oder Passanten darauf hinweisen, Müll ordnungsgemäß zu entsorgen. Zu erkennen sind die Teams bei ihren Einsätzen an Rucksäcken mit leuchtender Aufschrift.
Neues Büro immer freitags und samstags geöffnet
Das "Eulennest" am Radhaus ist immer während der Einsatzzeiten der Teams besetzt - die sind aktuell freitags und samstags von 17 bis 23 Uhr. Das Büro dient als "Safe Space" (sicherer Ort), zum Beispiel für Opfer sexueller Belästigung, und ist telefonisch zu erreichen unter 0361/655-3853.
Die neuen Räumlichkeiten im Radhaus am Hauptbahnhof sollen ein "Safe Space" für Betroffene sein.
Awareness-Projekt entstand aus Bürgerbeteiligung
Vor rund drei Jahren war im Stadtrat die Problematik von Ruhestörungen in Parkanlagen erstmals thematisiert worden. Anschließend gab es eine Bürgerbeteiligung, aus der die Idee für die "Nachteulen" entstand. Seit Mitte August sind sie nun im Stadtgebiet unterwegs.
Bisher hatten sie laut Projektleiter Karsten Melang 24 Einsatztage, unter anderem beim Oktoberfest, aber auch bei Park-Patrouillen. Aktuell ist das Projekt noch in der Pilotphase.
Wie hier auf dem Erfurter Oktoberfest sind die "Nachteulen" auf vielen Veranstaltungen in der Stadt unterwegs. (Archivbild)
"Nachteulen"-Träger für die Zukunft gesucht
Für dieses und das kommende Jahr hat der Stadtrat 430.000 Euro im Haushalt dafür eingeplant. Seit Mittwoch ist das Konzept bundesweit ausgeschrieben, um einen dauerhaften Träger für die "Nachteulen" zu gewinnen. Das neue Büro nannte Melang einen "Meilenstein".
Insgesamt 430.000 Euro für dieses und nächstes Jahr sind im städtischen Haushalt für das Projekt "Nachteulen" eingeplant. Für die Zukunft wird ein dauerhafter Träger gesucht.
MDR (anh/jw)