Schleswig-Holstein Wildschwein verletzt Besucherin: Gehege Trappenkamp gesperrt
Nach einem Vorfall, bei dem eine Besucherin durch ein Wildschwein verletzt wurde, ist das Wildgehege für Fußgänger bis auf Weiteres gesperrt. Der Park will den Vorfall nun aufarbeiten.
Eine Besucherin ist am vergangenen Freitag im Erlebniswald Trappenkamp (Kreis Segeberg) durch eine Bache - also ein weibliches Wildschwein - am Bein verletzt worden. Das bestätigte Ionut Huma, Sprecher der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, NDR Schleswig-Holstein. Augenzeugen hatten beobachtet, wie sich Besucher einer Frischlingsgruppe näherten. Möglicherweise habe das Muttertier seine Schützlinge dadurch bedroht gesehen und die Besucherin bedrängt.
Solche Vorfälle seien äußert selten und sollen durch Sicherheitsmaßnahmen sowie angepasste Verhaltensregeln im Freigehege eigentlich verhindert werden, so Huma. Diese Maßnahmen würden gerade überprüft. Bis dahin sei das Freigehege für Besucher gesperrt. Wenn sich die Wirksamkeit bestätigt, werde das Freigehege wieder für Fußgängerinnen und Fußgänger geöffnet.
Augenzeuge ordnet Vorfall mit Bache als Verteidigungsaktion ein
In einer E-Mail, die dem NDR vorliegt, hat sich ein mutmaßlicher Augenzeuge kritisch zu der Berichterstattung über den Vorfall geäußert. In verschiedenen Medien war von einem Angriff und flüchtenden Besuchern die Rede. Zu derartigen Szenen sei es nicht gekommen. Nachdem die Bache sich von hinten näherte und die Frau verletzte, hätte sich die Besucher-Gruppe in normalem Tempo entfernt. Die Bache sei ruhig am Zaun zurückgeblieben und zu keinem Zeitpunkt aggressiv gewesen. Der Augenzeuge ordnet den Vorfall als reine Verteidigungsaktion ein. Auch die verletzte Besucherin habe ruhig und verständnisvoll reagiert.
Verhaltensregeln sollen Besucher schützen
Im Gespräch mit dem NDR verweist Ionut Huma auf die klaren Verhaltensregeln gegenüber den Wildtieren. Besucher dürften nicht vergessen, dass sie im Freigehege nur Gäste bei den Wildschweinen seien. Man soll auf den Wegen bleiben und nicht auf die Tiere zugehen - sie erst recht nicht bedrängen. Auch füttern soll man die Wildschweine nicht. Außerdem empfiehlt Huma nicht hektisch zu werden, sollte sich ein Tier nähern.
Die meisten Besucherinnen und Besucher würden sich an die Verhaltensregeln halten. So wie es sich derzeit darstelle, habe sich die Verletzte beim Vorfall am vergangenen Freitag allerdings ebenfalls korrekt verhalten.
Dieses Thema im Programm:
02.06.2025 | 17:45 Uhr
