Einsatzfahrzeuge der Polizei stehen an einem Unfallort in Nindorf.

Schleswig-Holstein Nach tödlichem Unfall bei Nindorf: Weitere Zeugen gesucht

Stand: 06.06.2025 19:02 Uhr

Am vergangenen Sonntag ist eine 25-Jährige auf der Kreisstraße bei Nindorf gestorben, nachdem sie von einem Auto angefahren wurde. Ein möglicher Tatverdächtiger wurde ermittelt. Die Polizei sucht nun weitere Zeugen.

Nach dem tragischen Tod einer 25-Jährigen in Nindorf ist die Trauer in dem kleinen Ort im Kreis Rendsburg-Eckernförde groß. Johanna Göttsche, eine Freundin der Verstorbenen, hat eine Spendenaktion für die Familie ins Leben gerufen. Sie sagte NDR Schleswig-Holstein: "Sie war meine beste Freundin. Ich wollte irgendetwas tun - zumindest der Familie ein bisschen die finanziellen Sorgen nehmen." Mehr als 21.500 Euro sind über die Plattform gofundme (Stand 6.6.) bereits zusammengekommen.

Tiefe Betroffenheit in Nindorf

Auch der Bürgermeister von Nindorf, Jörn Wieben (Kommunale Wählergemeinschaft), ist tief betroffen - wie eigentlich jeder in dem kleinen Ort mit seinen gut 600 Einwohnern. "Hier kennt jeder jeden", sagte Wieben. "Die Spendenaktion ist gut für die Familie, auch wenn es den Schmerz nicht lindert." Eigentlich sollte jetzt zu Pfingsten auch ein neuen Feuerwehrgerätehaus in Nindorf feierlich eröffnet werden, aber das Fest wurde abgesagt. Wieben sagte: "Uns ist nicht danach zumute, ein fröhliches Fest zu feiern, weil wir alle an die Familie denken."

Ermittlungen laufen weiter

Unterdessen gehen nach dem Unfall die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft Kiel weiter. Die 25-Jährige war zuvor auf einem Waldfest in Luhnstedt (Kreis Rendsburg-Eckernförde) gewesen und wollte offenbar zu Fuß in der Morgendämmerung nach Hause gehen. Auf der Landstraße erfasste ein Auto die Fußgängerin. "Wir gehen im Moment davon aus, dass sie angefahren und dann direkt gestorben ist", sagte Oberstaatsanwalt Axel Bieler auf Nachfrage von NDR Schleswig-Holstein. Die Obduktion sei abgeschlossen, das schriftliche Gutachten dazu aber noch nicht fertig.

Ein anderer Verkehrsteilnehmer hatte gegen neun Uhr morgens dann eine leblose Person im Straßengraben zwischen Luhnstedt und Nindorf gesehen und Hilfe geholt. An der Unfallstelle lagen laut Polizei etliche Fahrzeugteile herum. Zeugen berichteten außerdem von einem beschädigten roten Kastenwagen. Das mutmaßliche Unfallfahrzeug wurde später in einem nahe gelegenen Dorf entdeckt.

Staatsanwaltschaft geht von fahrlässiger Tötung aus

Der mutmaßliche Unfallverursacher ist laut Bieler weiter auf freiem Fuß. Es bestehe keine Fluchtgefahr. Der Oberstaatsanwalt geht von fahrlässiger Tötung aus. Heißt: Der Tatverdächtige wollte die 25-jährige Fußgängerin nicht töten. Warum er weiterfuhr, ohne ärztliche Hilfe zu holen, ist noch nicht bekannt. Ob Alkohol in irgendeiner Form eine Rolle spielte, muss ebenfalls noch geklärt werden.

Kripo Rendsburg bittet um weitere Hinweise

Die Kripo Rendsburg hat nach eigenen Ansagen schon Zeugenaussagen bekommen. Sie ist aber dankbar für weitere Hinweise. Wer zum fraglichen Zeitraum am Sonntagmorgen etwas beobachtet hat, soll sich unter der Rufnummer (04331) 20 80 melden.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 06.06.2025 | 17:00 Uhr