Schleswig-Holstein Holstein Kiel erneut harmlos - Negativserie hält an
Holstein Kiel hat weiterhin erheblich Mühe, in der Fußball-Bundesliga Fuß zu fassen. Der Aufsteiger kassierte am Sonnabend bei Borussia Mönchengladbach die fünfte Niederlage in Folge und bleibt Tabellenvorletzter.
Im Borussiapark deutete sich die verdiente Niederlage schnell an - zu einfach ließ sich das Team von Trainer Marcel Rapp von den Hausherren ausspielen, zu ideenlos zeigte es sich offensiv. Tim Kleindienst (1.) und Robin Hack (26.) trafen zunächst für die Hausherren. Marko Gigovics Anschlusstor (30.) sorgte nur kurz für Hoffnung, Allassane Pléa erzielte noch vor der Pause den dritten Gladbacher Treffer (43.) und legte im zweiten Durchgang nach (79.).
"Wir haben die Gegentore zu einfach hergeschenkt. Deswegen stehen wir da, wo wir stehen. Es ist gerade extrem schwierig für uns. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt."
— KSV-Kapitän Lewis Holtby
Am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) hat Holstein Kiel zum Jahresausklang den FC Augsburg zu Gast. Punkten die Schleswig-Holsteiner dann erneut nicht, gehen sie mit einem großen Punkte-Abstand aufs rettende Ufer in die Weihnachtspause.
Gladbach mit Blitzstart
Die "Störche" wurden von der "Fohlenelf" kalt erwischt: Gladbachs Ko Itakura schlug vom eigenen Strafraum einen langen Ball an die Mittellinie zu Kleindienst, der ließ seinen Gegenspieler stehen, schickte Franck Honorat steil, sprintete in den Kieler Strafraum und verwertete dann Honorats Hereingabe per Kopf zum 1:0. Besonders bitter: Zwischen dem Kieler Anstoß und dem Tor waren lediglich 36 Sekunden vergangen ...
Der Traumstart spielte den Gastgebern in die Hände, denn die konterstarken Gladbacher überließen in der Folgezeit den Kielern den Ball und lauerten auf Umschaltmomente. Und ein solcher hatte beinahe das 2:0 zur Folge: Diesmal war Rocco Reitz der Flankengeber, aber Kleindiensts Kopfball strich knapp über die Latte (19.). Honorats Direktabnahme aus 18 Metern verfehlte ebenfalls das Gehäuse von Timon Weiner (24.)
Gigovics Traumtor aus dem Nichts
Doch der zweite Treffer der Hausherren war nur aufgeschoben: Nico Elvedi schickte Hack mit einem langen Ball auf die Reise, Marvin Schulz und Lasse Rosenboom waren sich im Defensivverhalten nicht einig, sodass Hack Kiels Keeper Weiner ungestört zum 2:0 überlupfen konnte (26.).
Aber die Gäste zeigten Moral und kamen mit ihrem ersten Torschuss sogleich zum Erfolg: Gigovic stellte sehenswert aus 23 Metern den alten Abstand wieder her (30.). Der Treffer zeigte Wirkung, denn fortan präsentierten sich die zuvor hoffnungslos überfordert wirkenden Norddeutschen wieder selbstbewusster. Doch kurz vor der Pause gab es den nächsten Nackenschlag: Pléa köpfte nach einer Ecke wuchtig zum 3:1 ein (43.).
Gladbach kontrolliert, Kiel harmlos
Auch nach Wiederanpfiff kontrollierte Gladbach das Geschehen und war die gefährlichere Mannschaft - ohne sich dabei aber Großchancen en masse herauszuspielen: Lukas Ullrich vergab nach einer Ecke eine gute Kopfballchance (52.), Honorats Schuss wurde von Marko Ivezic zur Ecke geblockt (63.).
Und Kiel? Zeigte sich weiter stets bemüht, aber viel wollte nicht gelingen. Benedikt Pichler setzte sich im Strafraum gegen Itakura durch, der Querpass wurde vom wegrutschenden und dann am Boden liegenden Ullrich gestoppt. Die Holstein-Profis reklamierten ein Handspiel. Schiedsrichter Daniel Schlager ließ jedoch weiterspielen - und auch der VAR schaltete sich nicht ein (68.).
Pléa macht den Deckel drauf
Elf Minuten vor dem Ende besiegelte Pléa mit seinem zweiten Treffer die Kieler Niederlage. Erst spielte der Franzose per Doppelpass mit Kleindienst die KSV-Abwehr schwindelig, dann legte er ab auf Reitz und vollendete dann dessen Hereingabe aus zwölf Metern zum 4:1 für die Gastgeber (79.).
Und mit vier Gegentreffern waren die "Störche" am Ende sogar noch gut bedient. Honorat hatte kurz darauf das 5:1 auf dem Fuß, rutschte jedoch weg (83.). Kleindiensts vermeintlich zweiter Treffer wurde nach Videobeweis wegen einer Abseitsposition nicht anerkannt (88.). Trotzdem ist klar: So wird es für den Aufsteiger ganz schwer, die Klasse zu halten.
Spielstatistik Borussia M'gladbach - Holstein Kiel
14.Spieltag, 14.12.2024 15:30 Uhr
Borussia M'gladbach | 4 |
Holstein Kiel | 1 |
Tore:
- 1:0 Kleindienst (1.)
- 2:0 Hack (26.)
- 2:1 Gigovic (30.)
- 3:1 Plea (43.)
- 4:1 Plea (79.)
Borussia M'gladbach: Nicolas - Scally (86. Chiarodia), Itakura, N. Elvedi, Ullrich (80. M. Friedrich) - Reitz (86. Stöger), Sander - Honorat (86. Lainer), Plea, Hack (80. Netz) - Kleindienst
Holstein Kiel: Weiner - M. Schulz (46. Bernhardsson), Ivezic, Geschwill - Rosenboom, Holtby (62. Machino), Remberg, Gigovic (83. Knudsen), Porath - Harres (46. Pichler), Skrzybski (73. Javorcek)
Zuschauer: 52210
Dieses Thema im Programm:
Die NDR 2 Bundesligashow | 14.12.2024 | 15:00 Uhr