
Schleswig-Holstein Fliegerbombe in Kiel-Gaarden: Größte Evakuierung der vergangenen zehn Jahre
Im Kieler Stadtteil Gaarden wurde eine amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Am Pfingstmontag (9.6.) soll sie entschärft werden. 12.000 Menschen müssen ihre Wohnungen und Häuser verlassen.
Den Pfingstmontag haben sich die Menschen in Kiel-Gaarden sicherlich anders vorgestellt - zumindest ein paar Stunden an dem Tag verbringen sie wohl nicht in ihrer Wohnung oder ihrem Haus. Betroffen von der laut Stadt größten Evakuierungsaktion in den vergangenen zehn Jahren sind Anwohnerinnen und Anwohner, die rund um die Hans-Christian-Andersen-Schule in der Stoschstraße wohnen. Insgesamt sollen laut Polizei rund 12.000 Menschen evakuiert werden - ab 11 Uhr sollen sie ihre Häuser und Wohnungen verlassen haben. Auch die Kleingärten im Sperrbereich dürfen nicht betreten werden.
Evakuierung in dem Stadtteil könnte länger dauern
Der Erfahrung nach könne die Evakuierung in diesem Gebiet etwas länger dauern als gewöhnlich, sagt ein Polizeisprecher. Er appelliert an die Solidarität der Betroffenen: Je schneller alle die Sperrzone verlassen, desto früher können alle zurück nach Hause.
Um 11 Uhr richtet die Polizei auch Straßensperren ein. Demnach wird der Ostring zwischen Blitzstraße und Pickertstraße gesperrt werden. Die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner sollten sich auf eine mehrstündige Abwesenheit einstellen. Die Polizei weist darauf hin, an Nahrung, Getränke und benötigte Medikamente zu denken. Die Dauer der Entschärfung könne nicht geschätzt werden. Am Montag bleibt laut Stadt auch das Freibad Katzheide ganztägig geschlossen.
Regen könnte Arbeiten am Blindgänger erschweren
Nach Angaben der Polizei ist der Zünder des amerikanischen Blindgängers in einem guten Zustand. Man müsse aber darauf achten, dass das Loch, in dem die Fliegerbombe liegt, durch den vielen Regen nicht volllaufe. Die 250-Kilo-Bombe war im Vorfeld von Baumaßnahmen und nach vorheriger Auswertung von Luftbildern in der Nähe der Grundschule gefunden worden.
Notunterkunft, Abholdienst und Servicetelefon
Eine Notunterkunft steht am Montag ab 9 Uhr in der Ellerbeker Schule (Klausdorfer Weg 62-64) zur Verfügung. Wer Hilfe beim Verlassen der Wohnung benötigt, soll sich laut Polizei rechtzeitig unter der Telefonnummer 0431 / 5905 555 beim Servicetelefon der Kieler Berufsfeuerwehr melden. Die Nummer ist Sonntag (8.6.) im Zeitraum von 9 bis 15 Uhr sowie Montag (9.6.) ab 9 Uhr bis Entschärfungsende erreichbar.
Größte Evakuierung seit zehn Jahren
Mit 12.000 Betroffenen ist dies die größte Evakuierung in der Landeshauptstadt seit Dokumentation. Seit etwa zehn Jahren führt die Stadt Buch über solche Evakuierungsmaßnahmen. Die bisher größte Evakuierung fand im April diesen Jahres statt. Dort mussten im Vorwege mehr als 11.500 Menschen ihre Wohnungen und Häuser verlassen.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 06.06.2025 | 16:30 Uhr