Saarland Letzte Schleusung vor Weihnachten - Luxemburg lockert Fahrverbot
Vor dem Hintergrund des Schiffsunfalls an der Schleuse Müden hat auch Luxemburg jetzt das Sonntagsfahrverbot für Lkw vorübergehend aufgehoben. Bei den Notschleusungen liegt man vor dem Zeitplan und macht über Weihnachten Pause.
Gut zwei Wochen ist es jetzt her, dass ein Güterschiff an der Moselschleuse bei Müden offenbar ungebremst gegen ein Schleusentor geprallt war und es unbrauchbar gemacht hatte.
Die seitdem angesetzten Notschleusungen der insgesamt 74 festsitzenden Schiffe kommen weiterhin besser voran als ursprünglich gedacht. Wie das Wasser- und Schifffahrtsamt am Montag mitteilte, wurden nun 70 Fahrzeuge durch die Schleuse gebracht, darunter auch mehrere Schubverbände. Lediglich zwei Schiffe liegen auf eigenen Wunsch noch auf der anderen Schleusenseite. Sie werden die Schleuse am 27. Dezember passieren.
Neues Schleusentor kommt am 25. Januar
Anschließend werden die Revisionsverschlüse gesetzt und die Schleuse für die Reparaturarbeiten trocken gelegt. Anschließend wird ein neuer Kran montiert, dann beginnen die Arbeiten.
Das neue Schleusentor soll nach derzeitigem Planungsstand am 25. Januar eingebaut werden, sodass die Schleuse dann am 1. Februar wieder in Betrieb gehen könnte.
Unterstützung für Unternehmen
Ein großer Teil der Waren, die sonst auf Saar und Mosel unterwegs sind, muss währenddessen anderweitig transportiert werden – allen voran durch Lkw. Rheinland-Pfalz und das Saarland haben ihre Sonntagsfahrverbote für Lkw bereits ausgesetzt. Jetzt hat auch das Großherzogtum Luxemburg nachgezogen.
Zunächst für drei Monate dürfen Lkw dort nun auch an Sonn- und Feiertagen sowie deren Vorabenden fahren, um die logistischen Störungen durch den Schleusenunfall abzufedern.
„Diese vorübergehende Ausnahme verdeutlicht unser Engagement, Unternehmen zu unterstützen und die Fließfähigkeit der Lieferketten trotz unvorhergesehener Herausforderungen aufrechtzuerhalten“, sagte Luxemburgs Verkehrsminister Yuriko Backes.
Ermittlungen gegen Schiffsführer
Der wirtschaftliche Gesamtschaden durch die blockierte Schleuse wird von Politikern und Logistikunternehmen auf mehrere 100 Millionen Euro geschätzt. Gegen den Führer des Unfallschiffes wird laut einem SWR-Bericht wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs ermittelt. Laut Staatsanwaltschaft gibt es Anhaltspunkte, dass der Mann pflichtwidrig gehandelt hat.
Über dieses Thema berichteten die SR info-Nachrichten im Radio am 23.12.2024.