
Niedersachsen Teddyklinik: Medizinstudierende nehmen Kindern die Angst vorm Arzt
Die Universitätsmedizin Göttingen behandelt in dieser Woche ganz besondere Patienten: die Stofftiere von Kindern. Mit der Teddyklinik wollen sie zeigen, wie ein Arztbesuch abläuft - und dass die Kinder keine Angst davor haben müssen.
"Dem tut die Pfote weh, weil er so viel geklettert ist", sagt die kleine Sofia ernst, während sie ihren Stoff-Leoparden "Emmi" vorsichtig auf die Untersuchungsliege legt. Der angehende Mediziner Simon Eimterbäumer, Teddy-Doc beugt sich runter, fragt: "Hat er sich gestoßen beim Klettern oder ist er hingefallen?" "Hingefallen", antwortet Sofia. Ein Fall für das Röntgen, entscheidet der Arzt.
Seit mehr als 20 Jahren im Einsatz an den Kuscheltieren
Seit 2002 organisieren Studierende und Auszubildende verschiedener Gesundheitsberufe an der Universitätsmedizin Göttingen das Teddybärkrankenhaus – samt Wartezimmer, OP-Bereich und sogar Röntgengerät. Sie wollen Kindern die Angst vor dem Arzt und Krankenhaus nehmen und zeigen, wie eine medizinische Behandlung abläuft. "Wir versuchen hier spielerisch verschiedene Stationen des Krankenhauses nachzuahmen – zum Beispiel die OP-Station, wo man sich an Spritzen gewöhnen kann und sieht, dass das alles gar nicht so schlimm ist", erklärt der Student Nour Zeaiter. Bis einschließlich Donnerstag können Kinder täglich von 15 bis 17 Uhr mit ihren Kuscheltieren ohne Anmeldung vorbeikommen.
Zahnärztlicher Dienst vermittelt Zahnpflege
Mit dabei ist in diesem Jahr auch wieder der Zahnärztliche Dienst des Gesundheitsamts. Die Kinder lernen hier, wie man Zähne kontrolliert – natürlich bei ihren Kuscheltieren. "Je früher man lernt, sich vernünftig die Zähne zu putzen, desto weniger Probleme hat man später. Die bleibenden Zähne - das sind die letzten, die man bekommt. Man muss lernen, sich darum zu kümmern", sagt Eimterbäumer, Teddy-Doc und Medizinstudent im vierten Semester.
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hallo Niedersachsen | 03.06.2025 | 19:30 Uhr